Beratungsgremium:Wirtschaftsweise ziehen nach Berlin

Monika Schnitzer, Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, hält die Schuldenbremse in ihrer aktuellen Form für zu starr. (Foto: Michael Kappeler/DPA)

Um näher an den politischen Debatten zu sein, verlegt der Sachverständigenrat für Wirtschaft seinen Sitz von Wiesbaden in die Hauptstadt.

Der Rat der Wirtschaftsweisen zieht von Wiesbaden nach Berlin - und rückt mit seinem Hauptstandort enger an die Politik heran. Schon ab Mitte nächsten Jahres solle ein Teil des wissenschaftlichen Stabes am neuen Standort in Berlin-Mitte arbeiten, teilte der Sachverständigenrat für Wirtschaft mit. Dort sollen künftig auch die Sitzungen der fünf Wirtschaftsweisen, wie die Ratsmitglieder genannt werden, stattfinden. Diese Entscheidung sei in enger Abstimmung mit dem Statistischen Bundesamt und der Bundesregierung gefallen, die das Gremium in Wirtschaftsfragen berät. "Mit der größeren Nähe zu thematischen Debatten und der Möglichkeit zum persönlichen Austausch profitieren nicht nur die Ratsmitglieder, sondern vor allem auch die Ökonominnen und Ökonomen im wissenschaftlichen Stab", begründete die Ratsvorsitzende Monika Schnitzer die Entscheidung. Dem Gremium gehören außerdem Veronika Grimm, Ulrike Malmendier, Achim Truger und Martin Werding an.

Der Sachverständigenrat wurde vor rund 60 Jahren gegründet. Damals war für die Wahl des Hauptsitzes in Wiesbaden die räumliche Anbindung an das Statistische Bundesamt und die dort vorhandenen Daten ausschlaggebend. Vom Standortwechsel erhofft sich der Sachverständigenrat die Chance, sich noch stärker als "kritisch-konstruktives Beratungsgremium einzubringen". Die Analysen und Vorschläge des Rats zur Bewältigung der jüngsten Krisen hätten gezeigt, dass er ein gefragter Gesprächspartner für die Politik sei. Durch die Anbindung an das Hauptstadtbüro des Statistischen Bundesamtes werde die langjährige Verbindung gesichert und die politische Unabhängigkeit des Sachverständigenrates gewahrt.

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