Wirecard-Prozess:273 Antworten, die ins Nichts führen

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Kronzeuge der Anklage und inzwischen aus der U-Haft entlassen: der frühere Wirecard-Manager Oliver Bellenhaus. (Foto: Frank Hoermann / Sven Simon/Imago)

Erstmals beantwortet Kronzeuge Oliver Bellenhaus Fragen, die ihm Markus Brauns Anwälte stellen. Doch dafür nutzt er einen Kniff, der ihn vor unangenehmen Situationen bewahrt.

Von Johannes Bauer

Unter Strafverteidigern gibt es einen beliebten Spruch: Angeklagte, die Kronzeuge werden möchten, müssen die Hosen runterlassen - und zwar "bis zu den Knöcheln". Auch der Anwalt Florian Eder hat diese Formulierung schon verwendet. Das Problem: So wirklich hat sich sein Mandant Oliver Bellenhaus daran bislang nicht gehalten, auf etliche Fragen die Antwort schlicht verweigert. Dabei wurde Wirecards ehemaliger Statthalter in Dubai vergangene Woche aus der U-Haft entlassen. Womit auch klar zu sein scheint, dass das Gericht seiner Darstellung glaubt, wer für Wirecards spektakulären Kollaps im Juni 2020 verantwortlich ist. Damals wurde klar, dass fast zwei Milliarden Euro nicht wie angegeben auf Treuhandkonten in Asien liegen. Bellenhaus gilt deshalb nun auch offiziell als Kronzeuge im wohl größten Wirtschaftsprozess der deutschen Nachkriegsgeschichte.

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