Warnstreik:Öffentlicher Nahverkehr wird weitgehend lahmgelegt

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„Warnstreik!“ steht auf einem Schild. (Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild)

Die Bahn stellt an diesem Montag ihren gesamten Fernverkehr ein, und auch im Regionalverkehr soll kaum ein Zug fahren. Der Streikaufruf von EVG und Verdi wird erhebliche Auswirkungen haben.

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Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) - Viele Reisende, Pendler und Schüler in Rheinland-Pfalz werden an diesem Montag von einem großen Warnstreik im Schienen- und Busverkehr betroffen sein. Zu dem Ausstand haben die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi in Rheinland-Pfalz aufgerufen.

Die EVG geht von einer „sehr hohen“ Warnstreikbeteiligung ihrer Mitglieder aus. Der Zugverkehr werde bereits in der Nacht zu Montag für ganz Rheinland-Pfalz zum Erliegen kommen, teilte Lars Kreer, Mainzer Geschäftsstellenleiter der EVG, mit. Die Auswirkungen werden nach seinen Worten den gesamten Schienenpersonennahverkehr, den Reisezugverkehr sowie den Güterverkehr betreffen. Auch im Saarland würden Stellwerke bestreikt, sagte Kreer. Der Warnstreikbeginn wurde für Montag, 00.00 Uhr ausgerufen, das Streikende wird um 24.00 Uhr erwartet.

Die Deutsche Bahn stellt an diesem Tag den gesamten Fernverkehr ein. Auch im Regionalverkehr werde „größtenteils kein Zug fahren“, hatte der Konzern mitgeteilt. S-Bahnen und Regionalzüge im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) werden betroffen sein, wie der Verbund auf seiner Internetseite schrieb. Das Verkehrsunternehmen Vlexx, das auch Verbindungen ins Saarland anbietet, ging davon aus, dass es am Montag auch bei ihm „zu einem nahezu vollständigen Stillstand des Verkehrsbetriebs“ kommen werde. Das Personal von Vlexx beteilige sich zwar nicht am Streik, aber aufgrund des Streikaufrufs bei der DB Netz AG werde die Schieneninfrastruktur wohl nicht zur Verfügung stehen.

Wer angesichts des erwarteten Stillstands auf den Schienen auf Busse ausweichen will, dürfte vielerorts auch Probleme bekommen. Im Verdi-Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland werden sich nach Gewerkschaftsangaben unter anderem die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe in Kaiserslautern, Pirmasens, Mainz und Ludwigshafen an dem Streik beteiligen. Auch die Mitarbeitenden der Wasser-und Schifffahrtsverwaltungen Mosel-Saar-Lahn an den Standorten Trier und Koblenz sowie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Oberrhein sollen den Angaben zufolge die Arbeit niederlegen.

Das Saarland war von dem Verdi-Streikaufruf bei kommunalen Verkehrsbetrieben im ÖPNV nicht betroffen. Am Flughafen Hahn sollte der Flugverkehr - anders als an vielen anderen deutschen Airports- planmäßig ablaufen.

Mit dem Verkehrsstreik machen die Gewerkschaften Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen. Verdi fordert gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro pro Monat mehr Lohn.

© dpa-infocom, dpa:230326-99-91672/3

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