Tempo runter und ruhig bleiben:Gefährliches Aquaplaning: So fahren Sie sicherer bei Regen

Lesezeit: 2 min

Schwimmt das Auto auf, heißt es runter mit der Geschwindigkeit. Selbst Tempo 80 kann viel zu schnell sein, wenn der Regen stärker wird. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn/dpa)

Bei Starkregen wird die Straße schnell zur großen Pfütze und birgt ein Risiko für Autofahrer. Wie Sie die Gefahr verringern können und sicher am Ziel ankommen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Stuttgart (dpa/tmn) - Der Regen hört nicht auf und das Auto fährt sich wie auf Eis, es lässt sich kaum mehr lenken, die Reifen greifen plötzlich nicht mehr und schwimmen auf - ein klarer Fall von Aquaplaning. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) gibt Tipps, wie Sie das möglichst verhindern und im Ernstfall richtig handeln:

  • Die Bedeutung der Reifen: Ausreichendes Profil ist entscheidend, um Wasser abzuleiten und Aquaplaning zu verhindern. Die GTÜ empfiehlt mindestens vier Millimeter Profiltiefe bei Sommerreifen. Das ist mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 Millimeter. Zum Vergleich: Neue Reifen haben rund 8 Millimeter.

Auch rollen die Reifen besser mit dem korrekten Druck. Ist dieser zu hoch oder zu niedrig, erhöht das die Gefahr des Aufschwimmens. Den passenden Reifendruck findet man in der Gebrauchsanleitung des Fahrzeugs oder auf Aufklebern an der B-Säule oder dem Tankdeckel. Übrigens: Breite Sportreifen können Wasser in der Regel weniger gut verdrängen als schmalere.

  • Tempo raus: Angepasste Geschwindigkeit ist entscheidend, um das Aquaplaning-Risiko zu senken. Als Orientierung: Bei regenreicher Straße rät die GTÜ zu maximal Tempo 80. An besonders gefährdeten Stellen gibt es sogar entsprechende Tempolimits bei Nässe. Doch selbst das kann viel zu schnell sein, wenn der Regen stärker wird.

Wenn die Wischer kaum noch für Sicht sorgen können, ist Schrittgeschwindigkeit oder sogar eine Pause auf dem nächsten Parkplatz ratsam, bis sich das Wetter bessert.

  • Straße beobachten: Wasseransammlungen in Senken und Spurrillen sowie starke Gischt

anderer Autos weisen auf Aquaplaning-Gefahr hin. Dem Wasser in Spurrillen könnte man je nach Situation vor Ort noch durch leicht versetztes Fahren entkommen.

  • Wenig Lenken und Bremsen: Schwimmt das Auto auf, verlieren die Reifen den Kontakt zur Straße. Am Steuer spürt man eine „ganz leichte“ Lenkung. Die Kontrollleuchte für das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) kann angehen und der Motor dreht hoch.

Nun gilt: keine Panik! Zwar ist das Auto kurz ohne Kontrolle, doch gleitet es laut GTÜ in der bisherigen Richtung weiter. Möglichst nicht stark bremsen - besser den Fuß langsam vom Gaspedal nehmen, um Lastwechselreaktionen zu vermeiden.

Das Lenkrad soll man weiter festhalten, aber nicht dran drehen. Oft finden die Reifen nach wenigen Sekunden wieder Haftung. Hat man vorher aber gelenkt, stehen die Räder anders als in der ursprünglichen Richtung. Bekommen die Räder dann Grip, schlägt das Auto in die neue Richtung und kann ins Schleudern geraten.

© dpa-infocom, dpa:240308-99-266493/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: