Telekommunikation:Smartphone-Ladegeräte sind gefahrlos austauschbar

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Hannover (dpa/tmn) - Das Ladegerät liegt zu Hause. Doch kaum im Büro, zeigt das Smartphone einen leeren Akku an. Was tun? Kollegen fragen: Denn im Prinzip kann man jedes Ladegerät mit passendem Stecker unabhängig vom Hersteller nutzen.

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Hannover (dpa/tmn) - Das Ladegerät liegt zu Hause. Doch kaum im Büro, zeigt das Smartphone einen leeren Akku an. Was tun? Kollegen fragen: Denn im Prinzip kann man jedes Ladegerät mit passendem Stecker unabhängig vom Hersteller nutzen.

Es muss nicht das mitgelieferte Ladegerät sein: Smartphones und Tablets lassen sich auch mit jedem anderen USB-Netzteil aufladen, ohne dass die Geräte Schaden nehmen. Denn die in den Geräten verbaute Elektronik kontrolliert, wie viel Strom während des Ladevorgangs fließen kann. „Man kann im Prinzip jedes Handy mit jedem USB-Ladegerät laden“, sagt Lutz Labs von der Fachzeitschrift „c't“.

Voraussetzung ist allerdings, dass man ein Ladekabel mit dem passenden Anschluss fürs Handy hat. Kabel und Netzteil lassen sich bei neueren Ladegeräten in der Regel trennen. Während die Netzteile zum Einstecken in die Steckdose bereits austauschbar sind, gibt es bei den Kabeln noch Unterschiede: Während die Mehrheit der Hersteller beim Anschluss am Handy auf Micro-USB-Stecker setzt, verbaut Apple auf der Geräteseite eine anderen Anschluss. Auf der Netzteilseite haben aber auch die Apple-Ladekabel einen Standard-USB-Stecker. Auch in diesem Fall können Kunden also einfach das Netzteil vom Kabel abziehen und ein anderes anstecken.

Die USB-Netzteile haben eine einheitliche Ausgangsspannung von 5 Volt. Liegt die Spannung außerhalb der Spezifikationen, lädt das Smartphone einfach nicht. Unterschiede gibt es aber bei der Ausgangsleistung der Netzteile, erklärt Lutz Labs. Sie liegt zwischen 2,5 und 10 Watt. Das entspricht Stromstärken von 0,5 bis 2 Ampere. Hier gelte: Je stärker das Netzteil, desto kürzer der Ladevorgang.

Es kann also sogar sinnvoll sein, Netzteile anderer Hersteller auszuprobieren, wenn man mit der Ladegeschwindigkeit des mitgelieferten Netzteils unzufrieden ist. „Komischerweise ist es so, dass viele Handys nicht die maximale Leistung aus ihren eigenen Ladegeräten rausholen“, sagt Labs.

EU-Verbraucher können sich auf einheitliche Ladegeräte für Mobiltelefone ab 2017 einstellen. Das EU-Parlament stimmte am Donnerstag (13. März) in Straßburg über eine entsprechende Gesetzesvorlage ab. Nun müssen Hersteller wie Nokia, Sony, Apple, Motorola und Samsung in drei Jahren einen einheitlichen Stecker für Handys, Tablets und Smartphones auf den Markt bringen. Brüssel und die Hersteller hatten sich schon 2009 prinzipiell geeinigt. Doch dann dauerte alles länger als erwartet. Verbraucher sparen Zusatzkosten, wenn sie für ein neues Handy kein neues Ladegerät benötigen. Der Umwelt erspart die Vereinheitlichung Tausende Tonnen Elektromüll.

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