Sonnenschirme und Sonnensegel sind längst nicht mehr nur ein Schutz vor UV-Strahlen, sondern auch ein Stück schmückendes Design für Balkon oder Garten. Gartenliebhaber schaffen sich zu Hause zunehmend eine eigene kleine Wohlfühloase. "Der Garten wird zum Rückzugsort in einer stressigen Woche", sagt Ursula Geismann vom Verband der deutschen Möbelindustrie (VDM) in Bad Honnef. Der Trend gehe dahin, sich das Wohnzimmer in den Garten zu holen. Vor allem große Möbel seien angesagt. "Auch die Schirme sind in diesem Sommer groß, fast schon so, wie man sie aus der Gastronomie kennt."
"Farblich müssen die Schirme natürlich zum gesamten Ambiente passen. Diesen Sommer ist oft weiß zu sehen, aber auch Erdtöne sind angesagt", sagt die Wohnberaterin Yvonne van de Straat-Werner aus Hamburg. Das Gestell kann aus Holz, aber auch aus Aluminium sein. Letzteres findet die Wohnexpertin "trendiger".
Unifarbene Modelle sind derzeit die Favoriten, Streifen bleiben aber ebenfalls in Mode - allerdings eher in Maßen. Neben den großen Modellen werden zumindest vereinzelt auch kleinere Exemplare angeboten. "Die sehen dann aus wie die kleinen Sonnenschirme, die man aus der Karibik kennt", so Yvonne van de Straat-Werner.
Wichtiger UV-Schutzfaktor
Sonnensegel machen vor allem in großen Gärten viel her. Hier können die luftigen Schattenspender zum Beispiel zwischen zwei Bäumen aufgespannt werden. Auch die Segel tauchen in vielen verschiedenen Farben auf. "Mit unifarbenen Modellen kann der Gartenfreund aber nicht viel verkehrt machen. Blumige Muster werden diesen Sommer eher selten sein", sagt van de Straat-Werner.
Das Design ist Fred Wilkening eher einerlei. Der Experte vom Unternehmen TÜV Rheinland LGA in Nürnberg prüft Sonnenschirme auf ihre Gebrauchseigenschaften. "Wichtig ist in erster Linie der Sonnenschutz, den ein solcher Schirm bieten kann." Die Stoffe sollten daher unbedingt einem UV-Standard entsprechen und einen Schutzfaktor zwischen 60 und 80 aufweisen. Wurde ein Schirm bereits getestet, ist die Stärke des UV-Schutzes angegeben. Andernfalls muss der Kunde beim Kauf selbst genau hinsehen.
"Stellt man zwei Schirme im Kaufhaus nebeneinander, wird man leicht erkennen, welcher den besseren Sonnenschutz bietet. Ein dünner Stoff, durch den man durchgucken kann, verdunkelt nicht richtig", warnt der Experte. Dieser Schirm sei dann meist auch witterungsanfälliger.
Uneinheitliche Meinung zu Preis und Qualität
Weitere Qualitätsmerkmale sind eine leichte Handhabung und der Mast. Dieser müsse zum Schirm passen. "Je größer der Schirm, desto dicker muss auch der Mast sein. Zudem muss der Schirmständer diese Last tragen können."
Für eine solch gute Qualität rät Ursula Geismann, etwas mehr Geld zu investieren. "Ein billiger Schirm hält vielleicht zwei Jahre und danach ist wieder ein neues Modell fällig." Schirme zwischen 300 und 400 Euro seien ihren Preis dagegen meist wert. "Die halten dann gut und gerne fünf bis sieben Jahre."
Fred Wilkening hält den Preis dagegen nur bedingt für eine gute Orientierungsmarke. "Gute Schirme finden sich durchaus auch zu günstigen, angemessenen Preisen", so der TÜV-Experte. Umgekehrt könne man sich beim teuren Designerstück nicht automatisch auf die Qualität verlassen - Verbraucher sollten genau hinsehen und sich die Bedienung des Schirms beim Händler immer vorführen lassen.