Den Haag:Viele Verstöße bei Containerschiffen nach „MSC Zoe“-Havarie

Niederländische Behörden haben nach der Havarie des Riesenfrachters "MSC Zoe" bei der Kontrolle von Containerschiffen dutzende Verstöße gegen internationale...

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Den Haag (dpa/lni) - Niederländische Behörden haben nach der Havarie des Riesenfrachters „MSC Zoe“ bei der Kontrolle von Containerschiffen dutzende Verstöße gegen internationale Sicherheitsvorschriften entdeckt. Bei 42 von 69 kontrollierten Frachtern waren die geladenen Container nicht sicher miteinander verbunden oder ungleichmäßig auf den Schiffen verteilt, berichtete der Sender RTV Noord am Donnerstag. Anlass für die Kontrolle im Hafen Rotterdam war die Havarie der „MSC Zoe“, die Anfang vergangenen Jahres auf der Fahrt nach Bremerhaven in der stürmischen Nordsee 342 Container verloren hatte.

Die festgestellten Verstöße könnten bei schwerer See oder anderen Umständen eine zusätzliche Gefahr für die Containerriesen darstellen, hieß es im Bericht zu den Kontrollen im April. Der Sender hatte sich mit juristischen Mitteln Einblick in den unveröffentlichten Bericht verschafft, das niederländische Parlament soll in Kürze informiert werden.

Vermutet wird, dass die „MSC Zoe“ auf der eingeschlagenen küstennahen Route dicht an der Wattenmeerküste nachts zweimal Grundberührung hatte und die Erschütterung das Wegrutschen der Container auslöste. Die Niederländer warnten daher die Schifffahrt vor den Gefahren auf der Route. Es bestehe das Risiko, dass große Schiffe den Meeresboden rammen könnten. Insbesondere die Umweltverschmutzung nach der Havarie sorgte in Niedersachsen und den Niederlanden für Empörung. Ein Drittel der über Bord geschlagenen Ladung konnte nicht geborgen werden und treibt wohl noch lange Zeit auf dem Meeresgrund.

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