Reaktionen auf Ausstieg aus Klimavertrag:Tesla-Chef Musk verlässt aus Protest Beratergremium des Präsidenten

Lesezeit: 1 min

  • Elon Musk gibt seine Beratertätigkeit für Donald Trump auf.
  • Der Tesla-Chef zieht damit die Konsequenz aus der heutigen Entscheidung des US-Präsidenten: "Das Pariser Abkommen zu verlassen, ist weder gut für Amerika noch für die Welt."
  • Auch der Geschäftsführer des Disney-Konzerns verlässt aus Protest gegen Trumps Klimaschutz-Boykott das Beratergremium.

Donald Trump verliert gleich zwei prominente Namen, die ihn bislang in wirtschaftlichen Fragen beraten haben. Tesla-Chef Elon Musk und Disney-Chef Robert Iger haben aus Protest gegen den Austritt der USA aus dem Weltklimavertrag ihre Beraterjobs gekündigt. "Der Klimawandel ist real. Das Pariser Abkommen zu verlassen, ist weder gut für Amerika noch für die Welt", teilte Musk bei Twitter mit.

Musk hatte bereits am Mittwoch mit seinem Rückzug gedroht, sollte Trump tatsächlich aus dem internationalen Klimaabkommen aussteigen. Der Gründer und Chef des Elektroautobauers Tesla gehört zu den wenigen Spitzenmanagern der Hightech-Branche, die bislang mit Trump zusammengearbeitet haben. Der aus Südafrika stammende Technologie-Pionier, der auch Gründer der privaten Raumfahrtfirma SpaceX ist, gehörte bisher einem Wirtschaftsberatungsgremium des Präsidenten an und nahm auch an dessen Jobinitiative für den Industriesektor teil.

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Auch Disney-Chef Iger kündigte an, aus Prinzip das Beratergremium verlassen zu müssen. Viele weitere Vertreter großer US-Konzerne äußerten sich enttäuscht über die Entscheidung des Weißen Hauses und kündigten an, sich weiter im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren. Es sei nun an der Industrie, voranzugehen "und nicht von der Regierung abzuhängen", schrieb General-Electric-Chef Jeff Immelt auf Twitter.

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General-Motors-Chefin Barra will Trump weiter beraten

Vertreter der Ölkonzerne Chevron und ExxonMobil bekräftigten ebenfalls ihre Unterstützung für das Pariser Abkommen. Der Autobauer General Motors erklärte, die Entscheidung des Weißen Hauses werde das "Engagement für die Umwelt und die Haltung des Unternehmens zum Klimawandel" nicht beeinflussen. Im Gegensatz zu Musk und Iger will General-Motors-Chefin Mary Barra aber weiterin an den Beraterrunden mit Trump teilnehmen.

Auf den Rückzug von Tesla-Chef Musk angesprochen, sagte Handelsminister Wilbur Ross bei Fox News, es gehe weniger um das Klima als um US-Gelder, die an andere Länder fließen würden und das Klimaproblem nicht lösten.

Trump hatte am Donnerstag den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 angekündigt. Der Vertrag unterwandere die US-Wirtschaft, koste das Land Jobs und sei unfair gegenüber den USA. Er strebe neue Verhandlungen an. International stieß seine Entscheidung auf Kritik.

© SZ.de/Reuters/AFP/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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