Göttingen (dpa/tmn) - „Da wächst Du noch rein.“ Ein Satz, den kleine Kinder häufiger hören, etwa wenn aufgebrauchte Sachen der Geschwister aufgetragen werden sollen oder ein Neukauf länger halten soll.
Doch beim Fahrrad kaufen Eltern besser möglichst passgenau, rät der Pressedienst-Fahrrad (pd-f). Denn ein zu großer Rahmen kann zu unsicherer Fahrweise führen, etwa weil das Kind höher sitzt und sich nicht wohl und sicher fühlt. Auch Teile wie Bremshebel, Griffe und Lenker sind dann auf Größere ausgelegt. So können beim Lenken und Bremsen Probleme auftauchen.
Angaben nach Alter allein in der Regel nur Richtwert
Größentabellen im Internet nach Alter geben nur einen Richtwert an. Besser: Die Größe des Kindes und dessen Schrittlänge abmessen. Denn viele Kinderfahrradhersteller machen auch Angaben im Netz dazu, welche Körpergröße und Schrittlänge für das Rad passend sind.
„Somit kann man die Gefahr eines Fehlkaufs minimieren. Und vor Ort kann der Fachhandel eine bessere Auswahl treffen, wenn es unterschiedliche Hersteller gibt“, erklärt Thomas Geisler vom pd-f. Ein Vorteil des stationären Handels ist auch die Möglichkeit zur Probefahrt, wo man direkt sieht, ob das Kind mit dem Rad klarkommt. Auch kann eine Fachberatung Eltern und Kind helfen.
Tipps für die richtige Größe
Kleinere Kinder, die gerade erste Fahrversuche machen, sollten mit beiden Füßen fest auf den Boden kommen, so Geisler. Sie seien vom Laufradfahren gewöhnt, mit den Füßen zu bremsen. So greifen sie vielleicht bei Gefahr auf diese Erfahrungen zurück und wollen erst mit den Füßen bremsen statt mit den eigentlichen Bremsen anzuhalten.
„Wenn schon etwas mehr Erfahrung da ist, ist es ausreichend, wenn das Kind mit den Zehenspitzen im Sattel sitzend den Boden berührt“, erklärt Geisler. Bei größeren Kindern könnte die Einstellung wie beim Erwachsenenrad erfolgen: Wenn die Ferse am Pedal steht, sollte das Bein durchgestreckt sein.
Zu klein ist ein Kinderfahrrad indes, wenn das Kind beispielsweise beim Treten mit den Knien an die Arme stößt oder einen Rundrücken macht, so Geisler. „Oder wenn es beim Fahren oft aus dem Sattel geht, um besser die Kraft zu übertragen.“
© dpa-infocom, dpa:230324-99-78128/2