München:BR verzichtet auf UKW-Frequenz für Jugendwelle

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München (dpa/lby) - Im jahrelangen Streit um eine UKW-Frequenz für die Jugendwelle Puls lenkt der Bayerische Rundfunk überraschend ein. Der BR verzichte darauf, Puls auf der UKW-Frequenz von BR-Klassik auszustrahlen, kündigte Intendant Ulrich Wilhelm am Freitag im BR-Rundfunkrat in München an.

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München (dpa/lby) - Im jahrelangen Streit um eine UKW-Frequenz für die Jugendwelle Puls lenkt der Bayerische Rundfunk überraschend ein. Der BR verzichte darauf, Puls auf der UKW-Frequenz von BR-Klassik auszustrahlen, kündigte Intendant Ulrich Wilhelm am Freitag im BR-Rundfunkrat in München an.

Zur Begründung teilte er mit: Wir haben unsere Ziele - die jungen Menschen vermehrt anzusprechen und eine flächendeckende DAB+-Versorgung herzustellen - erreicht. Diese neue Situation ermöglicht uns nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente eine Entscheidung im Sinne eines guten Miteinanders mit den privaten Radioanbietern und den Verlegern.

Antenne Bayern und andere Privatsender befürchteten als Folge eines Frequenztausches einen starken Hörerverlust und waren vor Gericht gezogen. Das Oberlandesgericht München wies die Klage allerdings ab.

Der BR wollte mit seinem 2014 beschlossenen Plan mehr junge Hörer erreichen. Dies sei inzwischen aber mit dem Sender Bayern 3 gelungen, der sich zum Marktführer in der Zielgruppe der 20- bis 29-Jährigen entwickelt habe, teilte der BR mit. Außerdem sei der Netzausbau des Digitalradios DAB+ stark vorangetrieben geworden. Der Digitalsender Puls habe sich zu einer starken Netzmarke des BR entwickelt und erreiche auch auf YouTube viele junge Menschen. Puls liefere auch viele Inhalte für das Online-Jugendangebot „funk“ von ARD und ZDF, das im Oktober 2016 an den Start ging.

„Der BR will in der Verantwortungsgemeinschaft der Medien in Bayern seinen Beitrag zu einem guten Klima im dualen System leisten“, betonte Wilhelm. „In der aktuell aufgeheizten Debatte möchte ich bewusst ein Signal der Kooperation setzen - für den Standort Bayern und darüber hinaus.“ Anfang Januar übernimmt Wilhelm für zwei Jahre das Amt des ARD-Vorsitzenden.

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