Luftverkehr:Mehrere Menschen verlassen entführtes libysches Flugzeug

Luftverkehr
Ein Schalter der libyschen Afriqiyah Airways am Flughafen Gatwick. Foto: Jonathan Brady/Archiv (Foto: dpa)

Valletta (dpa) - Nach der Entführung eines libyschen Flugzeugs haben mehrere Menschen die Maschine in Malta verlassen. Auf Bildern des maltesischen Fernsehens war zu sehen, wie mehrere Menschen die Treppe hinabgehen.

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Valletta (dpa) - Nach der Entführung eines libyschen Flugzeugs haben mehrere Menschen die Maschine in Malta verlassen. Auf Bildern des maltesischen Fernsehens war zu sehen, wie mehrere Menschen die Treppe hinabgehen.

An Bord sind zwei Entführer. Dies sagte ein Sprecher der maltesischen Regierung der Deutschen Presse-Agentur.

Der Airbus der staatlichen libyschen Fluglinie Afriqiyah Airways mit 111 Passagieren an Bord war auf einem Inlandsflug von Sabha nach Tripolis vom Kurs abgewichen und in der maltesischen Hauptstadt Valletta gelandet. Die international anerkannte libysche Regierung bestätigte ebenfalls, dass es sich um eine Flugzeugentführung handele. Allen Passagieren gehe es gut, hieß es unter Berufung auf Kreise im Außenministerium. Der Außenminister sei in Kontakt mit der maltesischen Regierung.

Der maltesische Regierungschef Joseph Muscat hatte zuvor auf Twitter geschrieben, er sei über eine mögliche Flugzeugentführung informiert worden. Sicherheitskräfte koordinierten einen Einsatz. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, wurde ein Treffen hochrangiger Sicherheitsverantwortlicher einberufen. Der Malta International Airport hatte in einer ersten Mitteilung auf Twitter geschrieben, es habe eine "unrechtmäßige Störung" am Flughafen gegeben.

Medienberichten zufolge drohten ein oder zwei Entführer mit einem Sprengsatz. Die "Times of Malta" schrieb, der Entführer habe behauptet, eine Handgranate zu besitzen. Auch die libysche Nachrichtenseite Alwasat berichtete von einer Drohung mit einem Sprengsatz. Darüber habe der Kapitän den Tower auf Malta informiert. Ihre Quellen nannte die Seite nicht.

Der Mann habe angeben, ein Unterstützer des ehemaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi zu sein, so die "Times of Malta". Er habe gesagt, er wolle alle Passagiere freilassen, wenn seine Forderungen erfüllt seien. Eine offizielle Bestätigung und Details zu den Forderungen gab es zunächst nicht.

Das Flugzeug stehe weiter mit laufenden Triebwerken auf der Landebahn, schrieb das Blatt. Maltesische Soldaten hätten das Flugzeug großräumig umstellt, niemand habe sich bislang der Maschine genähert.

Die Zeitung "Malta Today" berichtete, bei dem Flugzeug handele es sich um einen Airbus A320. Die Maschine sei um etwa halb 12 Uhr (Ortszeit) in Malta gelandet. Das maltesische Fernsehen zeigte Bilder der Maschine. Flüge von und nach Malta wurden umgeleitet, Maschinen am Flughafen müssen vorerst am Boden bleiben.

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