Luftverkehr - Berlin:SPD-Fraktionsvize: Tegel am besten endgültig schließen

BER
Ruhe und Leere herrschen am Flughafen Tegel. Foto: Michael Kappeler/dpa/ (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa/bb) - Wenn es nach dem Berliner SPD-Abgeordneten Jörg Stroedter ginge, könnte der Flughafen Tegel dauerhaft dichtmachen. Er forderte am Mittwoch die vorübergehende Schließung, "die am besten auch schon die endgültige Schließung sein kann". In den nächsten Monaten sei weiterhin mit wenig Flugverkehr zu rechnen, erklärte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende. "Die Flughafengesellschaft Berlin kommt weiter in eine finanzielle Schieflage, wenn nicht unnötige Kosten wie die Offenhaltung von Tegel vermieden werden können."

Kritik übte Stroedter vor allem am Bund, als einem der Gesellschafter neben den beiden Ländern Berlin und Brandenburg: "Die Bundesregierung mit dem CSU-Verkehrsminister Scheuer als selbsternannten Lobbyisten der Lufthansa muss sich in der Frage der Schließung von Tegel endlich bewegen", fordert der SPD-Politiker. "Dass der Vorstand der Lufthansa einerseits nach staatlicher Unterstützung in der Corona-Krise ruft und andererseits den Umzug der wenigen Flüge von Tegel nach Schönefeld torpediert, ist nicht hinzunehmen."

Stroedter geht davon aus, dass nach Corona manches im Flugverkehr überdacht werden muss: "Der innerdeutsche Flugverkehr macht schon lange keinen Sinn mehr, sondern sollte durch einen leistungsfähigen und schnellen Ausbau der Bahn ersetzt werden.

Am Mittwochnachmittag berieten Vertreter des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg darüber, ob der Flughafen am Netz bleiben soll. Ende März hatte der Bund die Pläne für eine sofortige Schließung gestoppt. Nach Angaben des Verkehrsministeriums vom Dienstag soll die Lage nun erneut bewertet werden. Die Fluggesellschaften hatten sich am Wochenende dafür ausgesprochen, Tegel in Betrieb zu lassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: