Hamburg (dpa) - Die maritime Wirtschaft in Deutschland verliert weiter an Schwung. Bei den Werften und der Hafenwirtschaft seien die Konjunkturerwartungen rückläufig, teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord als Ergebnis ihrer Frühjahrsumfrage am Montag in Hamburg mit.
Der Konjunkturindex für die deutschen Werften büßte demnach rund 25 Punkte ein. Vor allem der Fachkräftemangel bereite der Branche weiterhin Probleme, sagte die Vorsitzende der IHK Nord, Friederike C. Kühn. Auch der stärkere Einstieg Chinas in den Hightech-Schiffbau sei eine große Herausforderung.
In der Hafenwirtschaft fiel der Index den Angaben zufolge um knapp sechs Punkte. Deutschland komme nach wie vor zu langsam voran, wenn es um den Ausbau wichtiger Seehafenzufahrten und Hinterlandanbindungen gehe, hieß es. Außerdem bestünden gegenüber anderen EU-Ländern steuerliche Nachteile bei der Einfuhrumsatzsteuer.
Lediglich die Schifffahrt konnte sich leicht erholen und legte um 1,6 Punkte zu. „Die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und der verschärfte Handelsstreit zwischen China und den USA drücken aber weiter auf die Stimmung“, sagte Kühn.
Die IHK Nord ist der Zusammenschluss von zwölf norddeutschen Industrie- und Handelskammern aus den fünf Küstenländern.