Künstliche Intelligenz:EU-Kommission untersucht Microsofts Nähe zu Open AI

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Die Wettbewerbshüter in Brüssel prüfen, ob Microsofts Investition in die Firma hinter Chat-GPT schon marktverzerrend ist. Auf den Konzern könnte ein unangenehmes Verfahren zukommen.

Die Europäische Kommission prüft, ob Microsofts Engagement bei dem KI-Unternehmen und Chat-GPT-Entwickler Open AI möglicherweise den Wettbewerb in dem noch jungen Marktsegment verzerrt. Das machte die Behörde am Dienstag öffentlich. Man schaue sich an, ob eine formelle Untersuchung nach den europäischen Wettbewerbsregeln infrage komme, hieß es in der Mitteilung. Sollte das der Fall sein, könnte auf Microsoft ein unangenehmes Verfahren zukommen.

Der Windows-Konzern unterstützt Open AI mit 13 Milliarden Dollar und integriert die Technologie des Unternehmens nach und nach in praktisch alle Produkte seines Kerngeschäfts, darunter etwa den Internetbrowser Edge oder die Office-Anwendungen. Open AI ist vor allem für seinen Chatbot Chat-GPT bekannt, der mit Nutzern über Textnachrichten und Bilder kommuniziert. Durch die Nähe zu dem erst 2015 gegründeten Unternehmen Open AI dominiert Microsoft bislang den Markt der KI-Integration. Konkurrenten wie Google und Apple versuchen aufzuholen.

Wie eng die Verbindung zwischen Microsoft und Open AI schon ist, wurde offenbar, als das junge KI-Unternehmen Ende 2023 seinen Chef und Gründer Sam Altman entließ und kurz darauf wieder einstellte. Microsoft-Chef Satya Nadella nahm an den Verhandlungen teil und setzte sich für Altmans Rückkehr in das Unternehmen ein. Er bot sogar an, Altman und einige seiner Kollegen selbst einzustellen.

Die Kommission lud nun Unternehmen aus den Bereichen KI und virtuelle Welten ganz allgemein dazu ein, zu Wettbewerbsfragen Stellung zu nehmen. "Wir fordern Unternehmen und Experten auf, uns über Wettbewerbsprobleme zu informieren, die sie in diesen Branchen wahrnehmen", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrete Vestager, "und gleichzeitig KI-Partnerschaften genau zu beobachten, um sicherzustellen, dass sie die Marktdynamik nicht unangemessen verzerren." Nach Ablauf der Antwortfrist am 11. März soll es zwischen April und Juli einen Branchen-Workshop geben.

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