Wirtschaftskriminalität:Schützt den Kapitalmarkt - damit dort alle die gleichen Chancen haben

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Regelmäßig fordern Politiker, die Bürger sollten mehr in Aktien investieren. Dabei aber dürfen sie zumindest erwarten, dass alle Teilnehmer am Kapitalmarkt Zugang zu den gleichen Informationen haben. (Foto: Monkey Business 2 /imago images/Shotshop)

Insiderhandel an der Börse galt lange als Kavaliersdelikt oder bis in die 90er-Jahre sogar als normale Handelsstrategie. Es ist im Sinne der ehrlichen Anleger, dass die Behörden solches Gebaren nun streng verfolgen.

Kommentar von Meike Schreiber, Frankfurt

Wohlstand ohne Anstrengung sei eine "Illusion", mahnte neulich der frühere Linde-Chef Wolfgang Reitzle an und erhielt für seinen "Weckruf" viel Applaus. In Jahrzehnten der Prosperität sei in Deutschland ein neues Leitbild entstanden. Sein Kern: anstrengungsloser Wohlstand und Abkehr vom Leistungsgedanken. Reitzle kritisierte das Bürgergeld ebenso wie das bedingungslose Grundeinkommen, die Vier-Tage-Woche und die Steuerlast für "Besserverdienende". Unerwähnt blieb jener leistungslose Wohlstand, der keine Illusion ist, sondern vielen Menschen in diesem Land in den Schoß fällt, indem sie große Vermögen erben. Oder aber, indem sie vermeintliche Lücken im Steuerrecht kriminell ausnutzen oder an der Börse ihre Insiderinformationen zu Geld machen.

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