Inflation:Die Teuerung im Euroraum geht weiter zurück

Lesezeit: 1 min

Gemüsestand in Sevilla/Spanien: Auch die Lebensmittelpreise steigen der Statistik zufolge weniger als in den vergangenen Monaten. (Foto: Eduardo Briones/dpa)

Verbraucherpreise haben im November um 2,4 Prozent zugelegt, das ist die niedrigste Inflation seit Mitte 2021. EZB kommt dem Zwei-Prozent-Ziel näher, die nächste Zinssitzung ist Mitte Dezember.

Die Inflation im Euroraum schwächt sich im Zuge der dümpelnden Konjunktur und des Straffungskurses der EZB immer stärker ab. Die Verbraucherpreise legten im November nur noch um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Das ist die geringste Inflation seit Juli 2021. Volkswirte hatten mit einer höheren Rate von 2,7 Prozent gerechnet. Im Oktober waren die Verbraucherpreise noch um 2,9 Prozent gestiegen. In Deutschland lag die Rate im November bei 3,2 Prozent, so das Statistische Bundesamt in seiner ersten Schätzung von Mittwoch. Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2021.

Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, ging im November im Euroraum auf 3,6 Prozent zurück, nach 4,2 Prozent im Oktober. Damit rückt das mittelfristige Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) einer Inflationsrate von 2,0 Prozent immer mehr in Reichweite.

Die Euro-Wächter haben seit Sommer 2022 im Kampf gegen einen massiven Preisschub die Zinsen zehnmal in Serie angehoben. Auf ihrer jüngsten Sitzung im Oktober hatten sie allerdings wegen der schwachen Konjunktur und des bereits kräftig abnehmenden Preisdrucks beschlossen, eine Zinspause einzulegen. Und für die letzte Zinssitzung in diesem Jahr am 14. Dezember erwarten Experten, dass die Euro-Notenbank den Zins weder anheben noch senken wird.

Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt inzwischen bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Die Energiepreise sanken im November gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich um 11,5 Prozent. Im Oktober hatte der Rückgang bei 11,2 Prozent gelegen. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak nahmen dagegen um 6,9 Prozent zu nach einem Anstieg von 7,4 Prozent im Oktober. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 2,9 Prozent nach zuvor 3,5 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen zogen um 4,0 Prozent an nach 4,6 Prozent im Oktober.

© SZ/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungBewerbungen
:Personaler reagieren falsch auf den Fachkräftemangel

Deutschlands Wirtschaft jammert über fehlende Fachkräfte. Dabei müssten die Firmen einfach mal ihre Personalabteilungen reformieren. Dort haben viele den Schuss nicht gehört.

Kommentar von Uwe Ritzer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: