Dresden:Internet-Weihnachtsmärkte für regionale Produkte aus Sachsen

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Dresdner Stollen, Winzerglühwein und Räuchermännchen aus dem Erzgebirge: Händler und regionale Erzeuger in Sachsen sollen in der Corona-Krise ihre Produkte auch...

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Dresden (dpa/sn) - Dresdner Stollen, Winzerglühwein und Räuchermännchen aus dem Erzgebirge: Händler und regionale Erzeuger in Sachsen sollen in der Corona-Krise ihre Produkte auch auf Weihnachtsmärkten im Internet verkaufen können. So hat etwa die Dresdner RE Handels GmbH, die auch den Dresdner Onlineshop für regionale Produkte betreibt, einen Weihnachtsmarkt im Netz freigeschaltet. „Weihnachtsmärkte werden in diesem Jahr wohl nur eingeschränkt oder unter strengen Hygieneauflagen stattfinden“, sagte Geschäftsführer Leopold Eißner am Montag in Dresden.

Händler, die weniger Standplätze betreiben oder keinen eigenen Online-Shop haben, sollen deshalb den „virtuellen Weihnachtsmarkt“ nutzen können. Derzeit sind rund 20 regionale Manufakturen und Hersteller vertreten. Im nächsten Jahr soll der Shop auch ins Englische übersetzt werden. Zielgruppe sind zunächst vor allem deutsche Touristen, die in der Corona-Krise auf das Reisen oder den Besuch eines Weihnachtsmarktes verzichten, so Eißner.

Auch die erzgebirgische Drechslergenossenschaft Dregeno will am 1. November einen 3D-Weihnachtsmarkt eröffnen. Online können die Besucher über den weihnachtlich geschmückten Rathausplatz von Seiffen schlendern und an einzelnen Buden verweilen, so Frederic Günther vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller. Die Unsicherheit sei vor Beginn der Weihnachtszeit angesichts steigender Corona-Zahlen groß. Für die Kunsthandwerker gehe es um einen Millionen-Betrag, der jedes Jahr auf den Weihnachtsmärkten erwirtschaftet werde, sagte Günther.

Auch wenn sich mehr Verkäufe ins Internet verlagerten, werde das den Verlust aber nicht ausgleichen: „Denn viele Käufe gerade auf dem Weihnachtsmarkt werden spontan getätigt.“ Daher hoffen Spielzeugmacher und Kunsthandwerker, dass es trotz Einschränkungen zahlreiche Weihnachtsmärkte gibt. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind die Erzeugnisse gefragt, weil viele Menschen es sich zu Hause gemütlich machen wollen“, so Günther.

Zahlreiche Händler und Erzeuger rechnen in der Corona-Krise mit Einschränkungen und weniger Besuchern auf den traditionellen Weihnachtsmärkten - und daher mit Einbußen. Wenige Wochen vor Weihnachten gibt sich der Handelsverband Sachsen zurückhaltend. Ein Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft sei angesichts der sich schnell verändernden Lage in der Corona-Krise schwierig, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Sachsen, René Glaser. Fest stehe, dass Weihnachtsmärkte Magneten für die Städte seien. Mögliche Bedenken sollten durch passende Konzepte so gut wie möglich ausgeräumt werden. „Kunden dürfen nicht das Gefühl eines Risikos erhalten, wenn sie in die Stadt kommen.“

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