Immobilien:Eine Lawine rollt über die deutsche Bauwirtschaft

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Die Gerchgroup hat noch einige offene Großprojekte. Darunter auch das Laurenz Carré nahe dem Kölner Dom. (Foto: Christoph Hardt/Imago)

Der nächste Immobilienentwickler ist pleite - es erwischt die Gerchgroup. Wohnungskäufern, Beschäftigten und Städten drohen schlimme Folgen - auch einem 700-Millionen-Euro-Projekt.

Von Uwe Ritzer, Nürnberg/Düsseldorf

Ein Stadtteil im Stadtteil soll es werden. Und weil es bei den Arbeiten erkennbar vorwärtsging, feierten alle Beteiligten im Juli in lockerer Atmosphäre mit Bier und Bratwürsten Richtfest für den ersten Bauabschnitt beim ehemaligen Versandzentrum des 2009 untergegangenen Versandhauses Quelle. Alles schien perfekt. Der in seinen Ausmaßen mit dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof vergleichbare Gebäudekoloss an der Stadtgrenze von Nürnberg nach Fürth soll zu "The Q" umgebaut werden. Neben Geschäften sollen hier 1100 Wohnungen, ein kommunales Behördenzentrum, Restaurants und eine Kita entstehen. "Aus der Ikone der Wirtschaftswunderzeit wird ein Leuchtturm für die Stadtentwicklung", jubelte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Sechs Wochen später wandelt sich allerdings die Euphorie in Sorge. Denn der verantwortliche Projektentwickler, die Düsseldorfer Gerchgroup, ist in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geschlittert und musste wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Düsseldorfer Amtsgericht ein Insolvenzverfahren in Eigenregie beantragen.

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