Geld kompakt:HRE-Verstaatlichung: Wenig Hoffnung für Aktionäre

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Die Klage gegen die Verstaatlichung der Hypo Real Estate scheitert voraussichtlich vor Gericht. Außerdem: Die Bundesregierung verbietet Lockangebote bei Krediten.

Die vollständige Verstaatlichung der Hypo Real Estate (HRE) hat nach erster Einschätzung des Landgerichts München nicht gegen das Grundgesetz verstoßen. Die Kammer neige dazu, den sogenannten Squeeze-Out nicht als Enteignung zu werten, sagte der zuständige Richter, Helmut Krenek, zu Prozessbeginn.

Die Immobilienbank Hypo Real Estate wurde zwangsverstaatlicht, die Aktionäre klagen dagegen vor Gericht. (Foto: ag.ap)

38 Kläger, darunter der ehemalige Großinvestor Christopher Flowers, wollten sich gegen den Beschluss der Hauptversammlung im Oktober 2009 wehren. Der Bund, der damals mehr als 90 Prozent an der maroden Immobilienbank hielt, hatte mit diesem die restlichen Aktien übernommen.

Verbraucher sollen künftig besser vor Lockangeboten bei Krediten geschützt werden. Offerten, die mit besonders niedrigen Zinsen werben, die aber in der Realität kaum ein Verbraucher erhält, sind künftig verboten. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) verspricht so "mehr Transparenz und bessere Vergleichsmöglichkeiten".

Das neue Gesetz schreibt vor, dass in der Werbung für Kredite nur ein realistisches Beispiel mit einem effektiven Jahreszins angegeben werden darf. Als realistisch gilt ein beworbener Zins, wenn sich zu diesen Konditionen mindestens zwei Drittel der angesprochenen Kunden Geld leihen können.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins beibehalten. Der Leitsatz für den Euroraum bleibe bei 1,0 Prozent, meldete die Zentralbank. Damit liegt der Leitzins nach wie vor auf dem tiefsten Niveau seit Gründung der europäischen Währungsunion im Jahr 1999.

Außerdem erhöhte die Zentralbank ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation in diesem Jahr. Die Wirtschaft in der Eurozone werde 2010 um 1,0 Prozent wachsen, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Die Inflationsrate wird nach Einschätzung der EZB im laufenden Jahr bei 1,5 Prozent liegen.

Ein weitere Investor fühlt sich von Goldman Sachs getäuscht: Der australische Hedge-Fonds Basis Yield Alpha Fund wirft der vielgescholtenen US-Investmentbank vor, ihn zu einer Anlage in Hypotheken-Papieren verleitet zu haben, als sich deren Niedergang bereits abgezeichnet habe.

Die Australier reichten in New York Klage ein und verlangen mehr als eine Milliarde Dollar Wiedergutmachung. Ihr Vorwürfe gleichen denen in der Klage der US-Börsenaufsicht SEC Mitte März. Auch diese wirft Golfman vor, Anleger betrogen zu haben.

© sueddeutsche.de/dpa/heis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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