Daimler hat nach einer Korruptionsaffäre, bei der Schmiergeldzahlungen in mehr als 20 Ländern aufgeflogen waren, aufgeräumt und sich strenge Vorschriften auferlegt. Eine ehemalige Bundesverfassungsrichterin kontrolliert das Ganze. "Daimler duldet keine unmoralischen oder korrupten Praktiken durch Mitarbeiter oder seitens der Geschäftspartner", lautet eine der Regeln.
Mehr als 50 Millionen Euro steckt der Daimler-Konzern in seine 60-Prozent-Beteiligung am Rennteam. Anders als BMW halten die Stuttgarter weiter an ihrem Engagement fest.
(Foto: Waldrin Xhemaj)Derzeit ist Ecclestone kein direkter Geschäftspartner, aber als Rennchef ist Ecclestone die wichtigste Adresse für Mercedes, wenn es um das Unternehmen Formel 1 geht. Und derzeit verhandelt das Team mit Ecclestone darüber, wie hoch der künftige Anteil von Mercedes an den Milliardenerlösen der Motorsportserie sein soll. Andere Teams wie Ferrari haben sich bereits mit dem beinahe allmächtigen Rennboss geeinigt, das Mercedes-Team aber noch nicht.
In Stuttgart hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Zweifel gegeben, ob der Konzern in der Formel 1 verbleiben solle. Über 50 Millionen Euro steckt der Konzern in seine 60-Prozent-Beteiligung am Rennteam. Viel Geld - aber auch viel Werbewirkung. Deswegen hielten die Stuttgarter bislang an der Formel 1 fest - anders als etwa BMW. Doch nun könnte sich die Einschätzung eben wieder ändern.
Genau wird beobachtet, wie sich die Dinge in München entwickeln, wo die Staatsanwaltschaft gegen Ecclestone ermittelt. Auf das Ergebnis sind auch die anderen Konzerne aus der ganzen Welt gespannt, die in der Formel 1 dabei sind.
Ein potenzieller Nachfolger an der Spitze ist offenbar schon ausgemacht: Es könnte der frühere Nestlé-Manager Peter Brabeck-Letmathe sein. Ihm traut man zu, die Formel 1 an die Börse zu bringen. Denn: Börsianer bevorzugen am Ende saubere Geschäfte.