Berlin:Ausstellung: Sparen ist zur unhinterfragten Tugend geworden

Berlin (dpa) - Das Sparen ist den Deutschen über Jahrhunderte anerzogen worden und hat sich dabei zu einer unhinterfragten Tugend entwickelt. Davon geht eine Ausstellung aus, die von diesem Freitag an in Berlin zurückblickt: von den ersten Sparkassen vor mehr als 200 Jahren bis zur globalen Finanzkrise ab 2007.

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Berlin (dpa) - Das Sparen ist den Deutschen über Jahrhunderte anerzogen worden und hat sich dabei zu einer unhinterfragten Tugend entwickelt. Davon geht eine Ausstellung aus, die von diesem Freitag an in Berlin zurückblickt: von den ersten Sparkassen vor mehr als 200 Jahren bis zur globalen Finanzkrise ab 2007.

„Warum ist man in Deutschland oft so stolz darauf, „Sparweltmeister“ zu sein?, fragte am Donnerstag Raphael Gross, der Präsident des Deutschen Historischen Museums. Zu Antworten sollen die rund 300 Ausstellungstücke führen, die dort bis Ende August zu sehen sind: Spardosen, Werbeplakate, Kontobücher und viel Bargeld - das allerdings heute wertlos ist.

Ausgangspunkt ist der Streit um die Sparpolitik in der Eurokrise und die „schwarze Null“ im Bundeshaushalt in Deutschland. Gross sagte, Deutsche verträten oft die Maxime: Nicht mehr ausgeben als einnehmen. Keine Schulden machen. Britische und US-amerikanische Ökonomen seien da häufig anderer Meinung.

Die Ausstellung „Sparen - Geschichte einer deutschen Tugend“ blickt auch darauf zurück, wie der deutsche Staat das Sparen seiner Bürger ausnutzte: etwa für Kriegsanleihen und für judenfeindliche Propaganda.

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