Meta:Facebook für zehn Euro im Monat

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Logos von Facebook und Instagram auf einem Smartphone-Bildschirm. (Foto: Richard Drew/AP)

Internetkonzern diskutiert über ein werbefreies Abonnement in Europa, auch für die Plattform Instagram. Damit will er EU-Vorgaben erfüllen, mobil könnte es noch teurer werden.

Die Facebook-Mutter Meta erwägt einem Insider zufolge die Einführung eines Abonnements für die werbefreie Nutzung von Instagram und Facebook in Europa. Meta prüfe mehrere Preismodelle, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag. Als Preis würden derzeit zehn Euro pro Monat bevorzugt, das sei am einfachsten umzusetzen. Nutzer könnten dann wählen, ob sie Instagram und Facebook kostenlos mit personalisierter Werbung nutzen oder für werbefreie Versionen der Dienste bezahlen wollten.

Das Wall Street Journal (WSJ) berichtete, der Preis auf mobilen Geräten solle etwa 13 Euro betragen, weil zusätzliche Provisionen für die App-Stores von Apple und Google anfielen. Zum Vergleich: Das Basis-Abo des Streamingdienstes Netflix kostet 7,99 Euro, während die Premium-Mitgliedschaft des Musikanbieters Spotify rund elf Euro kostet.

Das WSJ hatte zuerst über das Vorhaben von Meta berichtet. Mit dem Preismodell versucht der Konzern die Vorschriften der EU einzuhalten, die die wichtigste Einnahmequelle von Meta beeinträchtigen könnten. Die Staatengemeinschaft hat die Möglichkeiten zur Personalisierung von Werbung für Nutzer ohne deren Zustimmung eingeschränkt. Das Unternehmen halte zwar an kostenlosen Diensten fest, die durch personalisierte Werbung unterstützt werden, sagte ein Meta-Sprecher. Man prüfe aber Optionen, um die sich entwickelnden rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.

Anfang des Jahres hatte die irische Datenschutzbehörde dem US-Unternehmen wegen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen eine Geldstrafe in Höhe von 390 Millionen Euro aufgebrummt. Die Behörde hatte Meta untersagt, die sogenannte Vertrags-Rechtsgrundlage zu nutzen, um Nutzern auf Basis ihrer Online-Aktivitäten Werbung zukommen zu lassen. Der Konzern entgegnete daraufhin, dass er die Nutzer in der EU um ihre Zustimmung bitten wolle, bevor es Anbietern erlaube, zielgerichtete Werbung zu schalten.

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