Immobilien:Evergrande-Aktie bricht nach Festnahmen ein

Hauptsitz von Evergrande in Shenzhen in der chinesischen Provinz Guangdong. (Foto: Aly Song/Reuters)

Die Papiere des hoch verschuldeten Immobilienkonzerns haben am Montag bis zu 25 Prozent an Wert verloren. Zuvor waren mehrere Evergrande-Manager festgenommen worden.

Die Aktien des maroden chinesischen Immobilienunternehmens Evergrande haben am Montag im Handel an der Börse Hongkong zeitweise bis zu 25 Prozent an Wert verloren. In Südchina hatte die Polizei zuvor mehrere Manager aus der 2015 gegründeten Vermögensverwaltungssparte des hoch verschuldeten Immobilienentwicklers festgenommen. "Organe der öffentlichen Sicherheit haben kürzlich strafrechtliche Zwangsmaßnahmen gegen Du und andere mutmaßliche Kriminelle bei Evergrande Financial Wealth Management Co. ergriffen", teilte die Polizei der Stadt Shenzhen am Wochenende mit. Bei Protesten am Hauptsitz von Evergrande 2021 hatten Teilnehmer Du Liang als Generaldirektor und rechtlichen Vertreter der Vermögensverwaltung benannt. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte jedoch nicht verifizieren, dass Du zu den Verhafteten gehörte.

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Die Aktien des massiv verschuldeten Immobilienentwicklers sind um 87 Prozent gefallen - und jetzt so billig wie noch nie. Und die Frage ist: Kommt Evergrande da jemals wieder raus?

Wie viele Personen festgenommen wurden und wann, teilte die Polizei nicht mit. Sie nannte auch keine Details zu Anklagepunkten. Sie forderte allerdings Investoren dazu auf, Finanzdelikte anzuzeigen. Von China Evergrande war keine Stellungnahme erhältlich. China Evergrande, das am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen weltweit, geriet vor zwei Jahren in Schieflage, nachdem die Immobilienblase in China geplatzt war, konnte einen ungeordneten Zusammenbruch bisher aber vermeiden. Mitte August beantragte es im Zuge seiner Sanierung Gläubigerschutz in den USA.

Evergrande war im Jahr 2021 mit der Zahlung von 40 Milliarden Yuan (5,1 Milliarden Euro) für Vermögensverwaltungsprodukte im Rückstand. Dies hatte landesweite Demonstrationen ausgelöst und Peking unter Druck gesetzt. Mehr als 70 000 Anleger hatten bei Evergrande investiert.

© SZ/Reuters/Bloomberg/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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