Das EU-Parlament will von 2021 an Wegwerfprodukte aus Plastik verbieten. Dafür haben die Abgeordneten am Mittwoch gestimmt. Unter das Verbot fallen zum Beispiel Trinkhalme, Einweggeschirr und Wattestäbchen. Außerdem sollen die EU-Mitgliedsstaaten die Auflage bekommen, 90 Prozent aller Einweg-Plastikflaschen zu recyceln. Um das durchzusetzen, hätten die Mitgliedsstaaten bis 2025 Zeit.
Jetzt müssen die einzelnen Länder noch zustimmen: Die Umweltminister der EU-Staaten wollen sich nach Angaben eines Diplomaten in Brüssel noch vor Jahresende auf eine gemeinsame Position verständigen. Anschließend können die Verhandlungen zwischen Vertretern des Parlaments, der Mitgliedsstaaten und der EU-Kommission beginnen.
Das vorgesehene Verbot soll die Meere schützen, in denen die weggeworfenen Plastikartikel immer wieder landen. Die EU-Kommission will den Plastikmüll im Meer bis 2020 um 30 Prozent reduzieren. Auch über eine Plastik-Steuer wurde in der Vergangenheit immer wieder diskutiert.
Die EU-Kommission hatte das Verbot im Mai vorgeschlagen. In Deutschland wollten daraufhin die ersten Händler freiwillig Wegwerfartikel aus Plastik aus dem Handel nehmen: Rewe will die Artikel bereits Anfang des kommenden Jahres verbannen, Lidl will vom Ende des kommenden Jahres an keine solcher Produkte mehr verkaufen.