Niederzier:Umweltverbände kritisieren Räumung im Hambacher Forst

Berlin (dpa) - Die in der Kommission für den Kohleausstieg vertretenen Umweltverbände haben die Räumung des Protestcamps im Hambacher Forst als überflüssige Provokation kritisiert. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens mache sich zum "Brandstifter" und heize den Konflikt um die Kohle an, sagte der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Dirk Niebert, der mit Wirtschaft und Politik über einen Zeitplan für den Kohleausstieg verhandelt. "Die Landesregierung zwingt ihre Polizeibeamten und friedlich protestierende Bürger hier in einen Konflikt, der nicht sein muss."

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Berlin (dpa) - Die in der Kommission für den Kohleausstieg vertretenen Umweltverbände haben die Räumung des Protestcamps im Hambacher Forst als überflüssige Provokation kritisiert. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens mache sich zum „Brandstifter“ und heize den Konflikt um die Kohle an, sagte der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Dirk Niebert, der mit Wirtschaft und Politik über einen Zeitplan für den Kohleausstieg verhandelt. „Die Landesregierung zwingt ihre Polizeibeamten und friedlich protestierende Bürger hier in einen Konflikt, der nicht sein muss.“

BUND-Chef Hubert Weiger reagierte ebenfalls verärgert: „So wird der Eskalation des Konfliktes unnötig Vorschub geleistet. Die Räumung der Aktivisten soll eindeutig die Rodung des Waldes vorbereiten“, teilte er mit. Greenpeace-Sprecherin Gesche Jürgens sprach von einer „brandgefährlichen“ Eskalationsstrategie. „Während in Berlin die Kohlekommission über eine Kompromiss zum sozialverträglichen Kohleausstieg diskutiert, sieht die Bundesregierung tatenlos zu, wie RWE im Hambacher Forst einen gesellschaftlichen Konflikt maximal anheizt“, sagte sie.

Der Hambacher Forst soll im Auftrag von RWE zu einem großen Teil dem Braunkohle-Tagebau weichen. Am Donnerstag begann die Polizei mit der Räumung von Baumhäusern, in denen Aktivisten dagegen protestieren. Die Vertreter der Umweltverbände in der Kohlekommission erwägen, diese zu verlassen, wenn vor Ende der Verhandlungen gerodet wird. Das Ziel, einen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens für den Ausstieg aus der Kohleverstromung wäre damit gefährdet.

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