Computer:Datenzugriff für alle: So funktionieren Netzwerkspeicher

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Berlin (dpa/tmn) - Anstatt wertvolle Daten auf mehrere Computer und Festplatten zu verteilen, können Nutzer sie auch einfach in einem kleinen Kasten neben dem Router lagern, dem sogenannten NAS oder Netzwerkspeicher. Günstig sind die Geräte allerdings nicht.

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Berlin (dpa/tmn) - Anstatt wertvolle Daten auf mehrere Computer und Festplatten zu verteilen, können Nutzer sie auch einfach in einem kleinen Kasten neben dem Router lagern, dem sogenannten NAS oder Netzwerkspeicher. Günstig sind die Geräte allerdings nicht.

Früher bogen sich Regalbretter unter dem Gewicht von Büchern und CDs, heute lagern die liebsten Songs und Videos eher auf der Festplatte. Verteilt auf iPod und Rechner wird die Musiksammlung jedoch schnell unübersichtlich, Fotos des letzten Italienurlaubs befinden sich noch auf dem alten Computer, und wichtige Dokumente lagern unsortiert auf den Festplatten von Notebook und Desktop-PC. Ordnung schafft hier ein Netzwerkspeicher, kurz NAS (Network Attached Storage) genannt.

„Netzwerkspeicher sind, vereinfacht ausgedrückt, Festplatten mit Netzwerkanschluss, die Speicherplatz für verschiedene Nutzer zur Verfügung stellen“, sagt Boi Feddern von der Computerzeitschrift „c't“. Möglich wird das, weil die Geräte direkt am Router hängen, also an der Schaltzentrale des heimischen Netzwerks. So können Familienmitglieder Bilder, Filme und Musik bequem untereinander austauschen. Sinnvoll sind die Geräte auch, um zum Beispiel gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten oder Sicherheitskopien wichtiger Daten anzulegen.

Die Einrichtung der Netzwerkspeicher ist nicht sehr kompliziert. „Mittlerweile gibt es Netzwerkspeicher, die nicht nur wie eine einfache externe Festplatte aussehen, sondern sich auch so verhalten“, erklärt Michael Schidlack vom IT-Verband Bitkom. Diese werden nur mit dem eigenen Router und dem Stromnetz verbunden - und schon steht der Speicherplatz im Netzwerk zur Verfügung.

Die Bedienung ist selbst für Laien keine große Umstellung: „Per Browser sind moderne Geräte über eine Art Linux-Desktop bedienbar“, erklärt Boi Feddern. Wer schon einmal Daten in Windows von Ordner zu Ordner geschoben hat, muss sich da nicht groß umgewöhnen.

Einfache Modelle mit fest verbautem Speicher und rund einem Terabyte Speicherplatz gibt es ungefähr ab 140 Euro. Etwas teurer sind Geräte mit Festplatteneinschüben, bei denen sich die Kapazität mit der Zeit bequem erweitern lässt. In einem aktuellen Test der Zeitschrift „Audio Video Foto Bild“ (Ausgabe 1/2014) gab es die Bestnote für ein 180-Euro-Modell, bei dem die Festplatten allerdings nicht mitgeliefert werden. Beim Zweitplatzierten sind gleich zwei Festplatten dabei, dafür kostet das Paket aber auch knapp 400 Euro.

Boi Feddern empfiehlt Modelle in der Preisspanne von 200 bis 400 Euro. Billigere Netzwerkspeicher arbeiten nicht immer zuverlässig und oft langsam, warnt der Redakteur. Für die Rechenarbeit haben die Geräte einen eigenen Prozessor an Bord. Hier müssten Verbraucher aber nicht zu anspruchsvoll sein, so Feddern: „Geräte mit ARM-CPUs von Marvell reichen für den Einsatz in kleinen Heimnetzen mit bis zu 10 Teilnehmern meistens aus.“

Bei der Wahl einer Festplatte fürs NAS kommt es nicht zuerst aufs Tempo an. Stattdessen empfiehlt Feddern stromsparende, leise Modelle mit geringer Umdrehungsgeschwindigkeit. Aber Vorsicht: Nicht jedes Modell eignet sich für ein Heimnetzwerk. „Normale Festplatten sind in der Regel nicht für eine Dauernutzung rund um die Uhr ausgelegt“, erklärt Michael Schidlack. Für Netzwerkspeicher gibt es spezielle Modelle, die auch im Dauerbetrieb nicht schlapp machen, dafür allerdings auch etwas teurer sind.

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