Kryptowährung:Gefälschte Mitteilung der Börsenaufsicht zu Bitcoin sorgt für Aufruhr

Lesezeit: 1 min

Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin (Symbolbild) sprang auf der Handelsplattform Coinbase zwischenzeitlich nach oben. (Foto: Dado Ruvic/Reuters)

Für diese Woche wurde mit einer Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC gerechnet, die den Kurs der Kryptowährung ankurbeln könnte. Die Ankündigung kam dann auch - doch dann stellte sich heraus, dass sie nicht echt war.

Eine gefälschte Mitteilung zur Zulassung börsengehandelter Bitcoin-Fonds (ETF) hat kurzzeitig für Euphorie in der Kryptobranche gesorgt. Nach einer Mitteilung vom offiziellen Account der US-Börsenaufsicht SEC auf der Plattform X schien es zunächst, dass der Weg für eine Notierung frei sei. Doch wenig später teilte der Behörden-Chef Gary Gensler mit, die Ankündigung sei falsch gewesen. Der SEC-Account bei X sei gehackt worden.

Der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalwährung sprang auf der Handelsplattform Coinbase erst nach oben, kehrte aber dann knapp über der Marke von 47 900 Dollar um und rutschte zeitweise an die Marke von 46 000 Dollar.

Der Bitcoin-Kurs hatte zuletzt bereits deutlich von der Spekulation auf eine erhoffte positive Entscheidung profitiert: Allein seit Mitte Oktober hatte er in der Spitze 76 Prozent gewonnen. Die falsche Mitteilung passte zu den Erwartungen: Mit der ETF-Zulassung wurde für diese Woche gerechnet. Mehrere Anbieter hatten die Zulassung solcher Fonds beantragt. Die Frist zur Entscheidung über zumindest einen der Anträge läuft diese Woche ab. Es wurde spekuliert, dass die SEC das als Anlass für eine grundsätzliche Entscheidung über mehrere Anträge nehmen wolle.

Alle Nachrichten im Überblick
:SZ am Morgen & Abend Newsletter

Alles, was Sie heute wissen müssen: Die wichtigsten Nachrichten des Tages, zusammengefasst und eingeordnet von der SZ-Redaktion. Hier kostenlos anmelden.

X zufolge konnte das SEC-Profil gekapert werden, weil sich jemand Zugriff auf die damit verknüpfte Telefonnummer verschafft habe. Zugleich ließ X die Öffentlichkeit wissen, dass der SEC-Account zum Zeitpunkt des Hacks nicht mit der sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt gewesen sei, die es viel schwieriger gemacht hätte, ihn zu kapern.

IT-Sicherheit
:So gehen sichere Passwörter

100-prozentige Sicherheit gibt es nie, aber diese sieben Empfehlungen helfen Ihnen, Ihre Konten mit guten Passwörtern zu sichern. Ein Check anlässlich des Welt-Passwort-Tages.

X-Besitzer Elon Musk liegt seit Jahren im Clinch mit der SEC. Der Tech-Milliardär hatte den Chefposten im Verwaltungsrat des von ihm geführten Elektroauto-Herstellers auf Forderung der Börsenaufsicht aufgeben müssen. Außerdem setzte sie durch, dass seine X-Beiträge, die den Aktienkurs von Tesla beeinflussen könnten, erst vom Unternehmen freigegeben werden müssen. Auslöser waren Musks Tweets aus dem Jahr 2018, in denen er aus Sicht der SEC irreführend ankündigte, die Autofirma von der Börse nehmen zu wollen. Dazu kam es am Ende nicht.

Die SEC warnt oft vor Risiken von Krypto-Angeboten und setzt sich für eine strikte Regulierung des Marktes ein. Dass ein Profil mit solcher Bedeutung in falsche Hände fällt, ist eher ungewöhnlich. Allerdings wurde erst vor wenigen Tagen auch der X-Account der IT-Sicherheitsfirma Mandiant gekapert, um Werbung für betrügerische Krypto-Angebote zu machen.

© SZ/dpa/dta/hub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusWeltwirtschaft
:Weltbank warnt vor "verlorenem Jahrzehnt"

Die Weltbank sagt für 2024 nur ein globales Wachstum von 2,4 Prozent und einen Einbruch des Handels voraus. Darunter leiden besonders Schwellenländer.

Von Ann-Kathrin Nezik

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: