Bergbau - Bottrop:Rückbau von Bergbau-Technik: "Förderberg" verfüllt

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Hinter zwei riesigen Schiebern feiern Bergleute die letzten Meter der Verfüllung am "Förderberg". Foto: Roland Weihrauch/dpa (Foto: dpa)

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Bottrop (dpa/lnw) - Der Rückbau von technischen Anlagen im deutschen Steinkohlenbergbau schreitet anderthalb Jahre nach dem Ende der Förderung voran. In Bottrop wurde seit Jahresende 2019 ein besonderer Förderschacht verfüllt, ein 3,7 Kilometer langer Schrägschacht, "Förderberg" genannt. Am Donnerstag waren die Arbeiten nahezu abgeschlossen - es fehlten nur noch wenige Kubikmeter Beton. Insgesamt seien 26 000 Tonnen Spezialbeton verbaut worden, berichtete der Bergbaukonzern RAG. "Der Förderberg war die Hauptschlagader des Bergwerks Prosper Haniel. Die gesamte Förderung trat hier zutage", sagte der Bereichsleiter Grubenwasser, Stefan Roßbach.

Der Schacht mit einer Neigung von 21 Prozent war 1986 in Betrieb genommen worden, um Lastwagenfahrten durch die Stadt zu vermeiden. Er führte von der Weiterverarbeitungsanlage über Tage, der sogenannten Kohlenwäsche, in eine Tiefe von etwa 770 Metern. Ein 7,6 Kilometer langes und 800 Tonnen schweres Förderband beförderte darin seitdem bis zu 50 000 Tonnen Rohkohlen pro Tag an die Oberfläche. Auf dem zurücklaufenden Gurt wurde das von der Kohle getrennte Gestein wieder in die Tiefe gebracht. Dieses Gestein wurde dann an anderer Stelle unter Tage durch einen anderen Schacht erneut an die Oberfläche befördert und auf eine Abraumhalde geschüttet. Angetrieben wurde der Gurt von zwei Elektromotoren mit einer Leistung von jeweils etwa 4200 PS.

Der Schrägschacht wurde nicht auf ganzer Länge verfüllt, sondern nur auf den oberen 1170 Metern. Zuvor waren nach der Demontage der Bandanlage zwei Wasserrohre mit jeweils 50 Zentimetern Durchmesser auf ganzer Schachtlänge verlegt worden. Sie können bei Bedarf zur Einleitung von Grubenwasser genutzt werden.

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