Banken - Frankfurt am Main:Corona-Krise schlägt auf Helaba-Bilanz durch

Banken
Ein Flugzeug fliegt hinter dem Maintower der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale entlang. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa) - Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten in der Corona-Krise haben die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gedrückt. Der Konzern wies vor Steuern einen Verlust von 274 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 325 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Nach Steuern ergab sich ein Minus von 185 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum plus 255 Mio Euro). Ohne negative Bewertungseffekte hätte die Helaba ein "deutlich positives Ergebnis" erzielt, sagte der seit Anfang Juni amtierende Helaba-Chef Thomas Groß am Donnerstag in Frankfurt. Einen Verlust im Gesamtjahr schloss er nicht aus.

Bewertungsverluste von rund 300 Millionen Euro auf Wertpapierbestände belasteten die Halbjahresbilanz der drittgrößten deutschen Landesbank. Sie würden sich über die Laufzeit wieder weitgehend ausgleichen, "so dass wir hier unter dem Strich keine nennenswerten Verluste zu erwarten haben", sagte Groß. In diesem Jahr würden die Bewertungseffekte das Ergebnis allerdings erheblich belasten. "Wir können deshalb aus heutiger Sicht auch einen Verlust nicht ausschließen." Eine genaue Prognose gab er angesichts der Unwägbarkeiten der Krise nicht ab. 2019 hatte die Landesbank sowohl vor Steuern (533 Mio Euro) als auch nach Steuern (480 Mio Euro) schwarze Zahlen geschrieben.

Operativ lief das Geschäft im ersten Halbjahr besser. Das operative Ergebnis, das den Zins- und Provisionsüberschuss sowie die Erträge aus vermieteten Immobilien umfasst, stieg auf 914 Millionen Euro (861 Mio Euro). Groß zeigte sich überzeugt, dass die Helaba die "besten Voraussetzungen" habe, gut durch die Krise zu kommen.

Das Effizienzprogramm "Scope" läuft den Angaben zufolge planmäßig. Die Landesbank hatte sich im Frühjahr 2019 angesichts von Kosten- und Ertragsdruck einen Sparkurs verordnet. Von 2020 bis 2023 sollen 380 bis 400 Arbeitsplätze in der Kernbank sozialverträglich abgebaut werden. Seit Anfang des Jahres habe man eine mittlere zweistellige Zahl von Aufhebungsverträgen abgeschlossen, berichtete Groß.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: