Im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL hat sich Claus Weselsky gegen eine Schlichtung ausgesprochen. Über "grundgesetzliche Angelegenheiten" lasse sich nicht schlichten, sagte der GDL-Chef der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Die Frage, ob er einen Tarifvertrag für Fahrdienstleiter kriege, gebe er in keine Schlichterhand.
Der Tarifvertrag für Fahrdienstleiter, die den Zugbetrieb koordinieren, gehört zu den zentralen Forderungen der GDL. Weselsky ist nach eigenen Angaben überzeugt, dass seine Gewerkschaft den Tarifvertrag bekommen wird. Außerdem will die GDL eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das bislang ab und hat dafür die Erweiterung bestehender Arbeitszeit-Wahlmodelle angeboten. Wer in diesem Rahmen seine Arbeitszeit reduziert, muss aber finanzielle Einbußen in Kauf nehmen.
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Am Freitag endeten mehrtägige Streiks der Lokführer. "Nach Abschluss dieser Streikmaßnahmen lassen wir dem Unternehmen ein Stück weit Zeit, um zur Besinnung zu kommen", erklärte Weselsky am Freitagabend auf einer Pressekonferenz. Tue die Bahn das nicht, werde die nächste Arbeitskampfmaßnahme folgen. Sie werde länger sein und das Unternehmen "noch härter" treffen.
Einen unbefristeten Streik schließt der GDL-Chef allerdings - wie schon im Dezember - nach wie vor aus. Die Auswirkungen wären zu groß, sagte er der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Eine Verlängerung der Arbeitsniederlegungen sei jedoch möglich: "Ob ich jetzt drei oder fünf Tage Streik mache, das hängt davon ab, was passiert."
Neue Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL sind derzeit nicht in Sicht. Die Bahn rief die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Wir sind verhandlungsbereit, wir sind gesprächsbereit", sagte ein DB-Sprecheri. "Es ist jetzt auch an der GDL, an den Tisch zurückzukehren. Streiken, um alle Forderungen durchzusetzen - so funktionieren Tarifverhandlungen nicht."