Rüsselsheim am Main:Opel-Chef stellt Sanierungsplan vor

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Rüsselsheim/Frankfurt (dpa) - Rund 100 Tage nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern legt der Autobauer Opel seinen Sanierungsplan vor. Heute will der neue Opel-Chef Michael Lohscheller seine Strategie vorstellen, mit der spätestens im Jahr 2020 eine Gewinnmarge von zwei Prozent des Umsatzes erreicht werden soll. Opel hat unter der Ägide des bisherigen Besitzers General Motors seit 1999 keinen Jahresgewinn mehr geschafft. Der bisherige Chef Karl-Thomas Neumann hat wie Marketing-Chefin Tina Müller das Unternehmen verlassen.

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Rüsselsheim/Frankfurt (dpa) - Rund 100 Tage nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern legt der Autobauer Opel seinen Sanierungsplan vor. Heute will der neue Opel-Chef Michael Lohscheller seine Strategie vorstellen, mit der spätestens im Jahr 2020 eine Gewinnmarge von zwei Prozent des Umsatzes erreicht werden soll. Opel hat unter der Ägide des bisherigen Besitzers General Motors seit 1999 keinen Jahresgewinn mehr geschafft. Der bisherige Chef Karl-Thomas Neumann hat wie Marketing-Chefin Tina Müller das Unternehmen verlassen.

Zum 1. August hat die Peugeot/Citroën-Mutter PSA das Unternehmen mit noch rund 38 000 Beschäftigten samt der britischen Schwestermarke Vauxhall übernommen. PSA-Chef Carlos Tavares hat die Opel-Fabriken als vergleichsweise ineffizient bezeichnet und das deutsche Management mit einem Sanierungsplan beauftragt. Letztendlich könnten nur Gewinne die Arbeitsplätze bei Opel sichern, warnte der Portugiese die Beschäftigten.

Mit der Übernahme entsteht ein Auto-Konzern, der jährlich mehr als vier Millionen Autos produziert und in Europa hinter Volkswagen der zweitgrößte Anbieter ist. Die Arbeitsplätze der rund 19 000 deutschen Opel-Beschäftigten sind per Tarifvertrag noch bis Ende 2018 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Betriebsrat und IG Metall wollen in Verhandlungen diese Regelung verlängern und gleichzeitig Werkschließungen unterbinden. Außerdem benötigt das Internationale Technische Entwicklungszentrum in Rüsselsheim mit seinen mehr als 7000 Beschäftigten dringend eine Perspektive im Gesamtkonzern.

Ob dies gelingt, hängt auch an künftigen Verkaufserfolgen. PSA will die Opel-Modelle möglichst schnell auf die eigenen Plattformen umstellen, um Lizenzkosten an den früheren Eigner General Motors zu sparen. Tavares hat außerdem die Konzentration auf gewinnbringende Modelle und den Verzicht auf hohe Vertriebsrabatte verlangt. Zusammen mit fortschreitendem Personalabbau waren das bei PSA die Mittel, innerhalb weniger Jahre zu hoher Profitabilität zurückzukehren.

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