München:Industrie und Handel warnen vor Folgen von Fahrverboten

München (dpa/lby) - Industrie und Handel in Bayern haben mit Sorge auf die gerichtliche Erlaubnis für kommunale Diesel-Fahrverbote reagiert. "Fahrverbote beeinträchtigen die Wirtschaft erheblich und müssen deshalb die letzte Option bleiben", erklärte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, Peter Driessen, am Dienstag in München. Auch der Handelsverband Bayern (HBE) warnte vor den Folgen möglicher Fahrverbote.

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München (dpa/lby) - Industrie und Handel in Bayern haben mit Sorge auf die gerichtliche Erlaubnis für kommunale Diesel-Fahrverbote reagiert. „Fahrverbote beeinträchtigen die Wirtschaft erheblich und müssen deshalb die letzte Option bleiben“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, Peter Driessen, am Dienstag in München. Auch der Handelsverband Bayern (HBE) warnte vor den Folgen möglicher Fahrverbote.

„Die Innenstädte müssen für die Kunden erreichbar bleiben“, forderte HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff. Außerstädtische Einkaufszentren dürften bei möglichen Fahrverboten Kunden aus den Innenstädten abziehen und den dortigen Handel zusätzlich treffen. „Fahrverbote sollen die Belastung mit Stickstoffdioxid senken. Doch ist eine solche Maßnahme reine Augenwischerei, da sie die Luftqualität in den Innenstädten wenig bis gar nicht verbessert“, so Puff. Die Potenziale zur Verbesserung der Stickoxid-Werte hält er für lange nicht ausgereizt. Durch eine Verlagerung des Lieferverkehrs in die Nacht etwa ließen sich Staus vermeiden und so die Luftbelastung verringern.

Statt möglicher Fahrverbote sprachen sich Driessen und Puff für neue Verkehrskonzepte für urbane Ballungsräume aus, „denn auch viele Ein- und Auspendler könnten bei einem Dieselverbot ihre Arbeitsplätze nicht mehr erreichen“, sagte Driessen. Zudem könnten es sich gerade kleine und mittlere Unternehmen nicht leisten, kurzfristig ihre Fuhrparks zu erneuern. Nötig seien deshalb auch angemessene Übergangsfristen und entsprechende Förderinstrumente.

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