Der ehemalige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn muss sich wegen des Dieselskandals von September an in Braunschweig vor Gericht verantworten. Die Hauptverhandlung beginne am 3. September, teilte das Landgericht Braunschweig mit. Dabei werde das Verfahren wegen des Verdachts des Betrugs und der Falschaussage sowie das Verfahren wegen des Verdachts der Marktmanipulation verbunden.
Zunächst seien 89 Verhandlungstermine bis September 2025 vorgesehen. Das letztere Verfahren war Ende 2023 wiederaufgenommen worden. Demnach soll Winterkorn im Jahr 2015 den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig über massenhafte Abgasmanipulationen bei Dieselmotoren informiert haben. Diese hatten für den Konzern Schadenersatzforderungen und Strafzahlungen in Milliardenhöhe nach sich gezogen.
Volkswagen hatte 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, Diesel-Abgaswerte durch eine Software manipuliert zu haben. Diese sorgte dafür, dass die Motoren die Stickoxidgrenzwerte auf dem Prüfstand zwar einhielten, auf der Straße aber ein Vielfaches dieser giftigen Abgase ausstießen. Der Skandal löste eine Vielzahl von Prozessen aus. Im Juni wurde der frühere Chef der Volkswagen-Tochter Audi, Rupert Stadler, vom Landgericht München II zu einer Bewährungsstrafe und einer millionenschweren Geldauflage verurteilt.