Überflüssige Behandlungen

ExklusivÜberflüssige Behandlungen in Deutschland
:Doch nicht OP-Weltmeister

Die Deutschen werden so viel operiert wie kaum ein anderes Volk - hieß es bislang. Eine neue Studie behauptet nun allerdings, dass das nicht stimmt. Was steckt hinter den Ergebnissen?

Von Guido Bohsem

Operationen
:Therapie nach Wohnlage

In manchen Regionen sitzt das Skalpell offenbar viel lockerer als in anderen. Es kann nicht sein, dass der Wohnort über die medizinische Behandlung entscheidet. Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen sich der regionalen Unterschiede annehmen.

Von Guido Bohsem

Unnötige Eingriffe
:Wo am häufigsten operiert wird

In manchen Regionen Deutschlands wird wesentlich mehr operiert als in anderen. Die Berteslmann-Stiftung hat die Daten zusammengestellt.

Häufigkeit von chirurgischen Eingriffen in Deutschland
:Wahrscheinlichkeit einer Operation hängt vom Wohnort ab

Mandeln rausnehmen oder abwarten? Die Entscheidung hängt wesentlich davon ab, in welcher Region Deutschlands der Patient wohnt. Ob Eingriffe im Rachen, Kaiserschnitte oder Gebärmutterentfernungen: In einigen Landkreisen wird seit Jahren deutlich mehr operiert als in anderen.

Chirurgie
:Jeder dritte Chefarzt räumt überflüssige OPs ein

In Kardiologie, Unfallchirurgie und Orthopädie gibt es besonders viele unnötige Schnitte. Ein Drittel der Chefärzte greift zum Skalpell, um die wirtschaftliche Lage der Klinik aufzubessern.

Von Ilse Schlingensiepen

MeinungHebammen
:Abwarten statt herumdoktern

Ärzte sehen in einer Schwangeren eine Patientin, für Hebammen steht die Frau im Mittelpunkt. Auch wenn es heute altmodisch wirkt, nicht immer sofort medizinisch einzugreifen - Hebammen sind unersetzlich und müssen von der Politik gerettet werden.

Ein Kommentar von Nina von Hardenberg

Überflüssige Behandlungen
:Weniger ist mehr

Je mehr, desto besser? In der Medizin gilt das nicht. Viele Behandlungen sind überflüssig und schaden Patienten sogar. Ärzte starten nun eine Kampagne dagegen.

Von Werner Bartens

Diagnostik
:Leiden in der Parallelwelt

Ärzte entdecken Krankheiten, aber die Patienten spüren nichts davon. Umgekehrt fühlen sich viele Menschen krank, doch der Doktor kann nichts finden. Die Medizin muss sich fragen lassen: Erkennt sie überhaupt noch, wie es den Leuten geht?

Von Werner Bartens

MeinungGesundheitspolitik der großen Koalition
:Mangelverwaltung und Phrasen

Am Ende war die Einigung doch nur hasenfüßig: Eine Gesundheitspolitik, die sich an Bedürfnissen der Patienten orientiert, ist im Koalitionsvertrag nicht zu erkennen. Denn niemand hat sich getraut zu sagen, dass es im Gesundheitswesen primär um Interessen der Klinikverbände, Krankenkassen, der Medizin- und Pharmaindustrie geht.

Ein Kommentar von Werner Bartens

MeinungUnnötige Operationen
:Gewinnstreben per Skalpell

In Deutschland wird soviel operiert wie nie. Die Kliniken setzen auf Masse und nehmen auch überflüssige Eingriffe in Kauf. Das muss sich ändern. Nötig ist ein Vergütungssystem, das Qualität belohnt.

Ein Kommentar von Guido Bohsem

Krankenhaus-Report der AOK
:Operation Geldsegen

Es sind Rekorde mit Beigeschmack: Deutsche Patienten tragen weit mehr künstliche Gelenke und Defibrillatoren im Körper als andere Europäer. Jahr für Jahr operieren Chirurgen häufiger und aufwändiger. Doch wer profitiert davon?

Von Berit Uhlmann
03:07

Der Nächste bitte!
:Blinder Glaube an die Vorsorge

Viele Menschen wähnen sich auf der sicheren Seite, wenn sie sich regelmäßig beim Arzt durchchecken lassen. Vernünftig ist das nicht.

Von Werner Bartens

Krankenkassen-Report
:Hilfsmittel, die der Patient nicht braucht

"Wohlgemeinter therapeutischer Streuschuss": Immer mehr Patienten bekommen Bandagen, Massagen, Ergotherapien und ähnliche Maßnahmen verordnet. Ob sie ihnen nützen, wird kaum hinterfragt.

Chronische Schmerzen
:Wenn das Leid kein Ende nimmt

Millionen Menschen haben dauerhaft Schmerzen - und finden keine Linderung. Viele Ärzte sind mit dem komplexen Phänomen überfordert und entwickeln nicht selten eine Abneigung gegen die Leidenden, bei denen ihre Kunst versagt. Die Patienten fühlen sich allein gelassen oder in die Psychoecke gestoßen. Dabei gibt es wirksame Hilfen für die chronisch Geplagten.

Christina Berndt

MeinungMilliardenüberschuss im Gesundheitswesen
:Warum Patienten profitieren, wenn Mediziner sparen

Die plötzlich im Gesundheitswesen entdeckten Milliarden könnten sinnvoll genutzt werden: Damit lassen sich die Beiträge für Versicherte senken und endlich die Praxisgebühr abschaffen. Doch die Suche nach Einsparmöglichkeiten in der Medizin sollte weitergehen. Nicht damit die Heilkunde günstiger, sondern damit sie besser wird.

Werner Bartens

Überflüssige Behandlungen
:Des Schlechten zu viel

Antibiotika bei Erkältungen, Röntgenaufnahmen bei ordinären Rückenschmerzen: Rund ein Drittel der US-Gesundheitsausgaben werden für nutzlose Untersuchungen und Behandlungen verschwendet.

Werner Bartens

Lungenkrebs
:Röntgen-Screening offenbar nutzlos

Ernüchternder Befund: Die jährliche Röntgenaufnahme des Brustkorbs führt nicht dazu, dass Menschen seltener an Lungenkrebs sterben.

Werner Bartens

Ärzte-Initiative im Internet
:Vorsicht Operation? Vorsicht Ferndiagnose!

Mehr als die Hälfte aller Operationen an Knie und Rücken gelten als überflüssig. Die Ärzte-Initiative "Vorsicht Operation" sagt der Geldmacherei mit unnötigen Eingriffen nun den Kampf an. Aber Geld verdienen will auch sie - und verkauft Zweitgutachten, ohne die Kranken überhaupt gesehen zu haben.

Werner Bartens

Unnötige Tests und Therapien
:Weniger ist manchmal mehr

Keine Antibiotika bei leichten Atemwegsinfekten, keine Notfallambulanzen bei Asthmaanfällen und keine frei verkäuflichen Erkältungsmittel - eine US-Ärztevereinigung hat nun eine Liste mit unnötigen Tests und Therapien erstellt.

Werner Bartens

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