Dresden:Dresdner Volleyballerinnen Meister

Lesezeit: 2 min

Die Spielerinnen vom Dresdner SC freuen sich über ihren Meistertitel. (Foto: Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa)

Mannschaftskapitän Lena Stigrot umarmte jede Teamkollegin innig bei der Medaillenübergabe, dann stemmte sie die Meisterschale in die Höhe und tanzte mit dem...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Dresden (dpa) - Mannschaftskapitän Lena Stigrot umarmte jede Teamkollegin innig bei der Medaillenübergabe, dann stemmte sie die Meisterschale in die Höhe und tanzte mit dem Team ausgelassen im Konfettiregen. Emotional war der sechste Meistertitel der Volleyballerinnen vom Dresdner SC ein ganz besonderer Coup. Einige Spielerinnen konnten nach dem Spiel ihre Tränen nicht unterdrücken. „Im ersten Spiel wurden wir 0:3 vom Platz gefegt. Da haben wir in der Kabine gesagt: Das war's noch nicht. In den letzten drei Spielen haben wir fantastisch gespielt. Jede Spielerin hat an sich geglaubt“, sagte DSC-Spielerin Jennifer Janiska ergriffen.

Der Dresdner SC hat das „Wunder an der Elbe“ wahr gemacht, ist deutscher Volleyball-Meister der Frauen. Das Team von Trainer Alexander Waibl gewann am Sonnabend das entscheidende fünfte Playoff-Finalspiel in der heimischen Arena gegen Allianz MTV Stuttgart mit 3:0 (25:20, 25:23, 26:24) und sicherte sich nach 2016 erstmals wieder die begehrte Schale. Und Top-Scorerin Maja Storck wurde als „Wertvollste Spielerin der Bundesliga-Saison“ geehrt.

In der spannenden Best-of-Five-Serie hatten die Dresdnerinnen bereits mit 0:2 zurückgelegen, wehrten jedoch beide Matchbälle des MTV ab und setzten sich nach ihrer Aufholjagd am Ende noch mit 3:2 durch. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen, gerade in einer Phase, wo wir ein bisschen Probleme hatten, wo die Leute der Meinung waren, dass ich viel zu lange hier bin, dass ich schlecht und der falsche Trainer bin“, sagte Trainer Waibl und betonte: „Wir konnten ein bisschen zeigen, dass Kontinuität im Sport - auch im Trainergeschäft - etwas ist, was sich bezahlt macht“, brach der 53-Jährige in der Stunde des Erfolges eine Lanze für seine gesamte Gilde.

Der gebürtige Stuttgarter steht die zwölfte Spielzeit in Serie bei den Elbestädterinnen in der Verantwortung, ist damit der mit Abstand dienstälteste Coach in der Bundesliga und zugleich auch der erfolgreichste. Unter seiner Leitung gewann der DSC vier Meistertitel(2014 - 2016, 2021), holte viermal den Pokal und 2010 den einzigen Europacup-Sieg (Challenge Cup). Mit dem neuerlichen Titelgewinn sind die Sachsen in der kommenden Saison für die Champions League qualifiziert.

Gegen seinen früheren Verein aus dem Schwabenland hat Waibl bislang alle wichtigen Finals gewonnen - drei in der Meisterschaft (2015, 2016 und 2021) und zwei im Pokal (2016, 2020). Die Stuttgarterinnen, die im entscheidenden Match auf ihre erkrankte Ausnahmekönnerin Krystal Rivers verzichten mussten, verpassten den zweiten Meistertitel nach 2019.

Waibl freute sich für seine Mannschaft, die mit einem Durchschnittsalter von 22,5 Jahren noch jung ist, an deren Potenzial er aber von Beginn an geglaubt hatte und die er nach einigen Startschwierigkeiten zu einem Spitzenteam formte. Als Vorrundensieger zog sie in die Playoffs ein und steigerte sich immer weiter. „Dieser Titel wird für mich ein Highlight in meinem Leben bleiben, gerade mit diesem Team, mit so tollen Charakteren hat Volleyball immer viel Freude gemacht“, sagte Kapitänin Lena Stigrot.

„Wir haben sehr viele Spielerinnen, die noch keine Meisterschaft gewonnen haben, für die es wichtig war, noch einmal den ganz großen Wurf zu haben“, sagte Waibl wohl auch mit Blick auf anstehende Veränderungen. „Einige Spielerinnen werden uns verlassen, aber einen Großteil werden wir halten können“, betonte der Coach ohne konkrete Personalien zu verraten.

Fest steht, dass mit Libera Lenka Dürr der DSC eine der prägenden Leistungsträgerinnen verliert. Die 30-Jährige erklärte nach dem Spiel: „Meine Zeit in Dresden endet für mich aus persönlichen Gründen.“ Mit Linda Bock vom USC Münster soll schon eine Nachfolgerin gefunden sein. Bei insgesamt zehn Spielerinnen laufen die Verträge aus, aber Waibl versicherte, auch in der neuen Saison eine starke Mannschaft an den Start zu schicken.

© dpa-infocom, dpa:210424-99-337592/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: