Bundesliga:Union will jetzt in die Champions League

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Haben eines gemeinsam: Urs Fischer (rechts) und Christian Streich, hier vor dem Hinspiel in Berlin, können jeweils die Champions League erreichen - allerdings wohl nicht beide. (Foto: Bernd König/Imago)

Vor dem Duell mit dem SC Freiburg lässt Unions Trainer Urs Fischer erkennen, dass sich die Köpenicker auf die Qualifikation zur Königsklasse als neues Saisonziel geeinigt haben.

Von Javier Cáceres, Berlin

Urs Fischer, Trainer des Fußballbundesligisten 1. FC Union Berlin, ist kein Mann, der sich schrille Töne entlocken lässt. Und so ging vor dem Spiel gegen den SC Freiburg fast unter, dass er quasi im Vorübergehen das bereits nach oben korrigierte Saisonziel (Europa statt 40 Punkte) noch einmal justierte. "Ich musste in dieser Woche lesen, dass wir eigentlich nichts zu verlieren haben, sondern nur zu gewinnen", sagte Fischer in der Pressekonferenz vor der Partie gegen Freiburg. "Wenn du 29 Spieltage von 31 unter den ersten vier bist, weiß ich jetzt nicht, ob das so zutreffend ist", fügte der Schweizer hinzu.

Im Klartext, und der stellt einen neuen Sound dar: Union will in die Königsklasse.

Ein Abrutschen auf einen Conference-League-Platz, das theoretisch immer noch möglich ist, wäre, gemessen an den Möglichkeiten und ursprünglichen Absichten Unions, schon ein bemerkenswerter Erfolg. Er würde aber vor dem Hintergrund des bisherigen Saisonverlaufs wohl wahrgenommen werden wie die Einkehr in eine Eck-Brasserie, nachdem man sich Hoffnungen auf einen Besuch bei Bocuse gemacht hatte.

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Das Geld, das in der Champions League zu verdienen wäre (in diesem Jahr 15,6 Millionen Euro Prämie für die Teilnahme an der Gruppenphase), spielt dabei eine wichtige, aber doch untergeordnete Rolle. "Es gibt bei uns keinen, der ehrgeiziger wäre als der Trainer", sagt ein Führungsspieler über Fischer. Vor dem Spiel gegen Augsburg, das am vergangenen Wochenende mit 0:1 verloren ging, zog Fischer die Mannschaft in einem Kurztrainingslager zusammen, um neue Impulse zu setzen. Vor dem Spiel gegen Freiburg betonte er, dass es auch um Folgendes gehe: "Bekommst du Leichtigkeit rein oder verkrampfst du?"

Das gilt diesmal umso mehr, als die Partie gegen die Freiburger fürwahr eine Art Endspiel um einen Champions-League-Platz darstellt: Union ist aufgrund des besseren Torverhältnisses vor dem Tabellenfünften aus dem Breisgau. Union und Freiburg haben 56 Zähler und damit einen weniger als der Tabellendritte Leipzig, der am Sonntag Werder Bremen empfängt. "Wir stehen gut da und können positiv ins Spiel gehen - Union auch. Sie haben Außergewöhnliches geleistet - wir auch", sagte Fischers Freiburger Kollege Christian Streich.

Es eint tatsächlich beide Kontrahenten die nahezu identische Ausgangslage: "Jetzt besteht die Möglichkeit, Vierter zu bleiben, Dritter zu werden - aber du kannst auch noch Sechster werden", sagte Fischer. Von Druck im engeren Sinne könne aber keine Rede sein: "Es ist kein Duell, bei dem es darum geht, dass der Verlierer absteigt. Das wäre noch mal eine ganz andere Form von Druck", erklärte Streich. Fischer würde dies vermutlich genauso unterschreiben.

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