Tuchel zu Hoeneß-Aussagen:"Dann wird es teuer für ihn"

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"Hat er es sicher auf Transfers gesagt? Oder hat er gemeint, die Leberkäs-Semmel von seinem Bäcker am Tegernsee?", fragt sich Bayern-Trainer Thomas Tuchel nach der Aussage von Uli Hoeneß. (Foto: Memmler/Eibner/Imago)

Bayern-Trainer Thomas Tuchel reagiert mit Humor auf eine Ankündigung von Uli Hoeneß zu möglichen Verpflichtungen. Die Personalsorgen bleiben präsent, ob das Pokalspiel gegen Saarbrücken stattfinden kann, ist zudem immer noch offen.

Trainer Thomas Tuchel hat humorvoll auf die Aussage von Ehrenpräsident Uli Hoeneß reagiert, dass der Trainer im Winter "alles bekomme", was notwendig sei. "Hat er es sicher auf Transfers gesagt? Oder hat er gemeint, die Leberkäs-Semmel von seinem Bäcker am Tegernsee?", sagte Tuchel am Dienstag in der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel am Mittwoch (20.45 Uhr, ARD und Sky) beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken. "Dann wird es teuer für ihn, wenn er das so gesagt hat. Dann holen wir das raus, sobald im Januar wieder die Transferperiode eröffnet wird", ergänzte der Bayern-Coach lachend.

Hoeneß hatte sich am Montag bei einem Zirkusbesuch der Bayern-Profis zu möglichen Spielerkäufen nach der ersten Saisonhälfte geäußert. "Wenn wir bis dahin auch weiter in drei Wettbewerben sind, so wie es ausschaut, dann muss man analysieren, was notwendig ist. Und unser Trainer kriegt bei uns alles, was notwendig ist", bemerkte der 71-Jährige.

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Tuchel hatte zu Beginn der Saison mehrfach den knappen Kader des Rekordmeisters gerade in der Abwehr und im defensiven Mittelfeld beklagt. Der 50-Jährige sieht Verstärkungen als nötig an, zumal man zu Jahresbeginn "mindestens zwei Spieler" für den Asien-Cup (Min-jae Kim) und den Afrika-Cup (Noussair Mazraoui) abstellen müsse. "Wir halten die Augen und Ohren offen und versuchen - wie in jeder Transferperiode - unsere Mannschaft zu stärken. Ich hoffe, dass uns das gelingt", sagte Tuchel.

Manuel Neuer wird im Tor stehen, um nach seinem Comeback Spielpraxis zu sammeln

Mit dem aktuellen Personal will er zunächst dafür sorgen, dass es in Saarbrücken nicht ein erneutes böses Erwachen im DFB-Pokal gibt. Seit dem letzten Titelgewinn 2020 war für den Rekordpokalsieger zweimal in Runde zwei und einmal im Viertelfinale Schluss.

Aber erst einmal muss die Partie im Ludwigspark stattfinden. Der Rasen könnte nach Starkregen unbespielbar sein, am Sonntag wurde die Drittligapartie des FCS gegen Dynamo Dresden zur Halbzeit abgebrochen. "Wir gehen davon aus, dass gespielt wird", sagte Tuchel am Dienstag. Eine endgültige Entscheidung soll erst am Spieltag fallen, aber nachdem sich die Wettervorhersage verbessert hat, sieht es aktuell danach aus, als könne das Spiel stattfinden.

Die Bayern hatten bereits im Vorhinein geplant, erst am Mittwochvormittag nach Saarbrücken zu reisen. Tuchel würde nur ärgern, wenn die Absage drei Tage vor dem Dortmund-Spiel erst nach der Ankunft im Saarland erfolgen würde. "Mir geht es eher um die Reise, die uns mehr in den Knochen stecken würde als das Spiel an sich", sagte er: "Ich hoffe, dass es reguläre Bedingungen sind, wenn das Spiel denn stattfindet."

Tuchel plant nicht, mehrere Profis für das Spiel gegen den BVB zu schonen. Manuel Neuer wird erneut im Tor stehen, um nach seinem Comeback weitere Spielpraxis zu sammeln. Auch Harry Kane soll auflaufen. Der Engländer sei "ein Spieler, der es gewohnt ist, viel zu spielen" und das auch "ökonomisch" könne, schilderte Tuchel. Die Nationalspieler Leon Goretzka (Mittelhandbruch) und Serge Gnabry nach Unterarmbruch sowie Erkrankung könnten in den Kader zurückkehren. Die kränkelnden Jamal Musiala und Noussair Mazraoui sowie Kingsley Coman fallen womöglich aus.

Für Dayot Upamecano und Raphael Guerreiro kommt ein Einsatz nach Muskelverletzungen zu früh. Thomas Müller und Mathys Tel sind erste Anwärter, in die Startelf aufzurücken. Denn gerade offensiv hat Tuchel keinen Personal-Mangel. "In der Breite haben wir da ein extrem hohes Niveau, das ist top", sagte Tuchel. Zumindest da wird es für Hoeneß im Winter nicht teuer.

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