Interview mit Matthias Bachinger:"So ein Gefühl hat man im Leben nie wieder"

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Matthias Bachinger war fast 20 Jahre lang auf den Tenniscourts dieser Welt unterwegs und spielte die bedeutendsten Turniere wie hier die US Open. (Foto: Moana Bauer/Moana Bauer/Imago)

Nach seinem Karriereende Ende April spricht der Münchner Tennisprofi über große Siege und schwere Rückschläge in 20 Jahren auf der Profitour, Fußballspielen, Disziplin, ein Bier zu viel - und Ideen für sein neues Leben.

Von Interview von Ralf Tögel

Das auffälligste Merkmal in der Karriere des Tennisprofis Matthias Bachinger waren die Wellenbewegungen. Immer wenn es richtig gut lief für dem gebürtigen Münchner, der in Ampermoching im Landkreis Dachau aufgewachsen ist, wurde er durch Verletzungen oder Krankheiten ausgebremst. Doch in den knapp 20 Jahren, die er auf der Tour unterwegs war, verstand er es immer wieder, sich zurückzukämpfen - bis auf Weltranglistenposition 85. Bachinger war zweimal deutscher Mannschaftsmeister, hat Grand-Slams gespielt und vier Challenger-Turniere gewonnen. Doch nun macht sein Körper nicht mehr mit. Bachinger hat im Alter von 36 Jahren bei seinem Heimturnier, den BMW Open, die Karriere beendet. Was macht ein Mensch in der Blüte seines Lebens, wenn er seinen geliebten Beruf nicht mehr ausüben kann? Ein Treffen.

SZ: Wie fühlt man sich als Tennis-Frührentner?

Matthias Bachinger (lacht): Ich fühle mich ehrlicher Weise ganz gut. Die Tage vor meinem Entschluss waren sehr emotional, da flossen auch Tränen. Tennis war ja mein Leben, ich habe dem Sport fast alles untergeordnet. Aber mittlerweile fühlt sich alles leichter an.

Haben Sie den Entschluss mittlerweile verdaut?

Die Tage bei den BMW Open waren sehr emotional, als ich die Entscheidung getroffen hatte, dass es mein letztes Turnier wird. Das war nicht einfach, ich habe es geliebt, Profi auf der Tour zu sein. Ich durfte mein Hobby zum Beruf machen, das ist ein Riesenprivileg, es war wunderschön und ich bin mega dankbar. Aber irgendwann hat der Körper einfach nicht mehr so mitgemacht.

Im vergangenen Jahr waren Sie oft verletzt und sind in der Weltrangliste weit abgerutscht. Gab das den Ausschlag?

Genau. Man muss heutzutage hundertprozentig fit sein, um auf dem höchsten Niveau spielen zu können. Ich habe 2022 wegen Verletzungen fast nicht gespielt, dann wollte ich es noch einmal probieren, habe aber schnell gemerkt, dass das Training immer schwieriger wird. Es war oft eine Qual, immer tat irgendetwas weh, und dann blieb auch der Erfolg aus. Langsam reifte der Entschluss, meine Karriere im Heimturnier zu beenden.

Dort, wo alles begann. Sie haben ja ein besonderes Verhältnis zum ATP-Turnier in München.

Da haben mich meine Eltern schon als Baby hingeschleppt und ich sah meine Idole spielen. Ich habe am Aumeister viele tolle Sachen erlebt und tolle Matches gesehen. Es war ein Traum, in München vor meiner Familie und meinen Freunden aufzuhören.

War es schwer, eine Wildcard zu bekommen?

Ich habe mit Patrick Kühnen Kontakt aufgenommen (Turnierdirektor, d. Red.) und ihm die Situation erklärt, er hat mir wie so oft sofort geholfen. Dann habe ich Dominic Thiem kontaktiert, er ist ein guter Freund von mir und hat sofort zugesagt. Das war super für mich und für das Turnier mit einem Grand-Slam-Sieger ein schöner Name. Es war der perfekte Abschluss.

Roger Federer hat bis 41 gespielt. Sicher, dass Ihr Entschluss endgültig ist?

Das sind Jahrhunderttalente und Ausnahmen, Andy Murray spielt noch super, Novak Djokovic sowieso, ich würde mich mit solchen Leuten nicht vergleichen. Es gibt auch Spieler, die mit Anfang 30 aufhören, je nachdem, wie man sich fühlt, wie heiß man noch ist, wie gut der Körper noch hält. Für mich hat es sich stimmig angefühlt.

Viele Rentner fallen erst mal in ein Loch. Wie ist das bei Ihnen?

Erst einmal waren die Wochen sehr intensiv. Ich spielte ja noch Herren-30-Bundesliga in Großhesselohe, da musste ich fit und im Training bleiben. Dann habe ich acht Tage bei Eurosport die French Open mitkommentieren dürfen, das war eine coole, neue Erfahrung.

Und jetzt?

Mache ich Sachen, die ich vorher nicht machen konnte

Zum Beispiel?

Fußball spielen. Ich spiele mit guten Freunden in der Freizeitmannschaft Spartak Norris in der Münchner Hobbyliga und habe kürzlich mein erstes Tor gemacht. Fußball ist meine große Leidenschaft und mein großes Hobby, das ich während der Karriere fast nie ausüben konnte, weil es zu gefährlich war.

Ein fußballbegeisterter Münchner, da muss diese Frage kommen: blau oder rot?

Rot, von Anfang an. Meine Eltern und ich sind große Bayernfans.

Und wie ist es in einer Mannschaft für einen Einzelsportler?

Ein großer Spaß. Ich habe es auch immer geliebt, im Team zu sein, deshalb hat es mir in der Tennis-Bundesliga so gut gefallen. Das ist aber nicht zu vergleichen.

Spielen Sie noch Tennis?

Klar, aber jetzt, wenn ich Lust dazu habe, mit Freunden zum Beispiel. Ich genieße die Freiheit, mir auszusuchen, was ich wann mit wem machen will.

Also erst mal in den Tag hineinleben?

Das nicht, aber es ist entspannter. Als Profi hat man immer den Gedanken im Kopf, ist das jetzt gut für den nächsten Tag, wenn ich zwei Bier trinke oder ein Eis esse. Ich war immer professionell und wollte das Beste rausholen. Da überlegt man schon, ob man länger aufbleibt, wie man lebt, ob es dem Tennis schadet. Und das ist immer noch drin in mir, das geht nicht auf einen Schlag weg.

Bastian Schweinsteiger hat kürzlich für den FC Bayern ein Legendspiel bestritten, da war eine kleine Kugel unter dem Trikot zu sehen ...

... wird mir nicht passieren. Ich liebe Sport, ich spiele neben Fußball und Tennis auch Basketball. Weil es mir Spaß macht, nicht weil ich muss.

Sie wirken auch topfit, haben Sie nicht wie viele ehemalige Profisportler körperliche Folgeschäden?

Ich habe das Glück gehabt, mich nie schwer zu verletzen, und habe immer auf meine Gesundheit geachtet. Deswegen kann ich jetzt alles machen, jeden Sport, dafür bin dankbar. Und ich werde meinen Körper auch weiter pflegen.

Bei Ihrem Rücktritt haben Sie gesagt, es gebe keine konkreten Zukunftspläne. Ist Ihnen mittlerweile etwas eingefallen?

Es gibt einige Angebote, aber im Moment will ich nichts fest zusagen. Ich will erst mal runterkommen, Zeit für mich haben. Die vergangenen 20 Jahre waren eine super Zeit. Gleich wieder etwas Neues anzufangen, wäre noch nicht richtig. Ich will alles erst mal verarbeiten.

Vielleicht eine Familie gründen?

Familie wäre toll, aber dafür brauche ich noch die richtige Frau. Ein geregeltes Leben habe ich ja jetzt. Aber auch da mache ich mir keinen Stress (lacht).

Sie sagten kürzlich, Sie wollen reisen. Aber Sie kennen doch die ganze Welt?

Das schon, aber das ist etwas völlig anderes. Klar, ich habe die Welt gesehen, aber ich hatte meistens die Erwartungen, den Druck und die Anspannung im Rucksack. Ich konnte das selten genießen.

Ihre Preisgelder werden auf der ATP-Homepage auf etwas mehr als 1,7 Millionen Dollar beziffert, in der Bundesliga haben Sie auch ordentlich verdient. Das nötige Kleingeld sollten Sie haben.

Mir geht es gut, deswegen kann ich mir jetzt eine Auszeit nehmen. Es gibt viele Tennisprofis, die nicht so viel verdient haben, die müssen direkt in den nächsten Job und beispielsweise Trainerstunden geben. Man hat ja auch Ausgaben, die Reisen, Hotels, Trainer, Physios, das steht nicht auf der ATP-Homepage. Ich muss jetzt nicht jeden Tag aufs Konto schauen, aber arbeiten werde ich schon wieder. Ich bin für vieles offen, aber ich werde auf jeden Fall im Sport bleiben, sehr wahrscheinlich im Tennis.

Als Trainer, wie Ihr ehemaliger Weggefährte Daniel Brands etwa?

Klar, das würde mich schon reizen. Ich habe viel erlebt in meiner Karriere, Ups and Downs auf sehr hohem Niveau. Ich kann viel mitgeben, mich gut in Leute reinversetzen, wie sie sich fühlen. Das kann eine Stärke von mir sein.

Als Profi-Trainer wären Sie aber wieder viel unterwegs.

Ich spiele derzeit oft mit einem Kumpel, der vor zwei Jahren angefangen hat. Es macht mega Spaß zu sehen, wie er besser wird und sich freut. Warum also keine Amateure trainieren, die motiviert und heiß sind und den Sport lieben.

Früher gegen Andy Murray und jetzt gegen Hinz und Kunz?

Es macht mir einfach Spaß, wenn ich Leuten helfen kann und sehe, wie sie besser werden. Wenn es mir Spaß macht, ist es doch egal, ob Amateur oder Federer.

Sie waren die Nummer 85 der Welt, haben Grand-Slam-Turniere gespielt, große Matches auf weltberühmten Courts vor vollen Rängen. Das muss Ihnen doch fehlen?

Jetzt im Moment?

Ja.

Erst mal würde ich mir im Rückblick wünschen, dass ich auf den großen Turnieren öfter besser gespielt hätte, dritte, vierte Runde vielleicht. Aber dafür war mein Körper nicht immer bereit, ich war oft müde, auch mental. Ich hatte große Matches, wie die Night Session gegen Andy Murray bei den US Open, oder gegen Gael Monfils in Wimbledon. Klar gibt es jetzt Tage, an denen ich das vermisse, die Jungs auf der Tour, die Atmosphäre, die Stimmung, das Adrenalin, wenn man auf den Platz geht. Und natürlich das Gefühl nach einem großen Sieg. So ein Gefühl hat man im Leben nie mehr.

Schauen Sie sich das an, oder tut das weh?

Quatsch, gar nicht. Klar verfolge ich die Jungs, vor allem die Deutschen, und ich freue mich, wenn sie gut spielen. Ich sehe das jetzt befreiter und lockerer, das ist ein schönes Gefühl.

Profitennis steht für Glamour, Geld und ein Jetset-Leben, stimmt das?

Es steckt in erster Linie extrem viel Arbeit dahinter. Klar hat man sein Team, aber es ist ein Einzelsport, man kann sich nicht gegenseitig pushen. Du musst Selbstverantwortung übernehmen, Selbstmotivation. Wenn du das nicht kannst, funktioniert es nicht. Du trainierst zweimal Tennis, dann Physio, Fitnesstraining, da geht der ganze Tag drauf. Dann spielst du unter härtesten Bedingungen, in der Schwüle der US Open, in der Hitze der Australian Open, du hast jede Wochen andere Bedingungen, einen anderen Belag, andere Bälle, das Publikum gegen dich, du fliegst viel - das alles macht den Sport so hart. Aber auch einzigartig. Es wird nie langweilig, das ist auch schön.

Was ist am Wichtigsten, um dahin zu kommen, wo Sie waren?

Disziplin und Wille. Als Außenstehender siehst du nur die Matches, hörst von den Partys, aber das ist nur ein Prozent des Jahres. Für mich ist Tennis der härteste Sport, wenn man das ganze Paket sieht. Du bist immer auf dich alleine gestellt. Da werden viele widersprechen, aber der mentale Aspekt ist so krass, der Kopf entscheidet so viel, das kann dich auch zerstören.

Sein vielleicht größter Sieg: Im Halbfinale des ATP-Turniers im französischen Metz schlug Bachinger 2018 den Japaner Kei Nishikori, damals Nummer 12 der Welt. (Foto: Jean-Christophe Verhaegen /AFP)

Was Ihnen passiert ist.

Ich war öfter in meiner Karriere super down, ich hatte Burnout und war depressiv. Aber das Schöne war, dass ich mich immer wieder hoch gekämpft habe, mit der Hilfe von meiner Familie und guten Freunden, die mich immer unterstützt haben.

Lernt man wichtige Dinge fürs Leben?

Ich habe gelernt, wieder aufzustehen, wenn ich am Boden war. Und ich bin sehr stolz darauf, dass ich das immer wieder geschafft habe. Aber es kostet brutal viel Kraft und Energie - und irgendwann hat mir mein Körper gesagt, dass es reicht.

Haben Sie vorher nie ans Aufhören gedacht?

Anfang 2010 war ich am Ende. Ich war von einem Virus geschwächt, hatte dann Burnout und war relativ nah am Aufgeben. Ich hatte keinen Spaß mehr. Der Körper sagte nein, mir fehlte die Kraft, körperlich und mental. Aber ich sagte mir: Junge, so kannst du nicht aufhören. Erhol dich, sammle Kraft.

Wie ist Ihnen das gelungen?

Ich habe ein paar Monate kein Tennis gespielt, bis ich wieder Feuer und Energie hatte. Das kann schnell gehen: Im August 2020 war ich in der Weltrangliste so um die 300 und dann innerhalb von einem halben Jahr unter den Top 100. Ich war wieder frisch und hatte Bock auf Wettkämpfe.

Welche Rolle spielt dabei der Kopf?

Eine entscheidende. Ich habe mir oft sehr viele Gedanken gemacht, bin dann verkrampft.

Also sind Profis besser dran, die nicht nachdenken?

Klar, das kann bis zu einem gewissen Level sehr hilfreich sein, wenn man ohne Zweifel spielen kann. Ich habe Spieler erlebt, die dachten, sie sind die Größten, und ballerten einfach drauflos.

Das konnten Sie nicht, Sie sind ein nachdenklicher Typ. Haben Sie sich Hilfe gesucht?

Mir haben enge Freunde sehr geholfen, vor allem Patrick Rudolf. Wir haben schon in meiner Jugend zusammen Tennis gespielt, sind enge Vertraute ohne Geheimnisse, wir haben viel geredet. Und natürlich meine Eltern, sie haben mich immer unterstützt. Was die alles geopfert haben! Ohne sie hätte ich das alles nie geschafft, wofür ich unendlich dankbar bin.

Was sagen Ihre Eltern zum Karriereende?

Ich glaube, vor allem meine Mama ist jetzt entspannter. Sie hat besonders mitgelitten, wenn ich gespielt habe. Jetzt weiß sie, dass es dem Bub gut geht.

Sie hatten aber auch gute Zeiten.

In der Mehrzahl. 2011 bis 2013 waren super Jahre, die Grand Slams im Hauptfeld, das war toll.

Aber Sie wurden immer wieder von Verletzungen gebremst, Ihre Karriere verlief in Wellen.

Auf dem Level, auf dem ich war, brauchst du immer 100 Prozent. Wenn ich fit war, wie 2014, kamen Erfolge. Ich hatte mich aus dem Nichts qualifiziert für die US Open, in der ersten Runde Radek Stepanek weggehauen, dann die Night Session gegen Murray im Arthur Ashe Stadium, das hat mir einen richtigen Boost gegeben. Danach habe ich in Stockholm erst im Halbfinale knapp gegen Berdych verloren. Dann bei den Australian Open 2015 Cuevas geschlagen und gegen Nieminen knapp verloren, alles mindestens Top-20-Spieler. Da spielte ich mein bestes Tennis.

Bis sich das Knie meldete.

Genau, 2016 wurde ich operiert, ich bin aber wieder aufgestanden und habe 2018 beim ATP-Turnier in Metz Nishikori im Halbfinale geschlagen, war danach in Marseille im Viertelfinale und wieder richtig gut drauf.

Und dann kam die Pandemie. Wie haben Sie das überstanden?

Corona hat meine Karriere zerstört, das muss ich so sagen. Erst war ich ein halbes Jahr daheim, habe mich an das Leben gewöhnt, das war ja auch nicht so schlecht. Danach war alles anders, das Reisen, das Testen, die Isolation. Tennis hat als Beruf nicht mehr viel Spaß gemacht.

Und Sie waren nicht mehr der Jüngste.

Ich habe nach Corona noch mal versucht, alles zu geben, aber als sich im Vorjahr wieder der Körper gemeldet hat, konnte ich kein Turnier mehr voll spielen. Da habe ich eingesehen, dass es zu Ende geht.

Was gibt Ihnen die Zeit als Tennisprofi für Ihr neues Leben?

Struktur. Ich lernte Disziplin und Verzicht. Es war nicht einfach als junger Kerl: Meine Freunde waren studieren, feiern, ich war alleine auf Turnieren. Natürlich hat mir der Sport viel gegeben, vor allem in den Phasen, als es lief. Aber ich habe gelernt, Rückschläge zu verarbeiten, mich nicht unterkriegen zu lassen, positiv zu bleiben, Hoffnung und Vertrauen in mich und das Leben zu haben, egal wie schwer der Moment ist. Es macht dich stark.

Das klingt schon fast esoterisch.

Das nicht, aber ich bin mittlerweile ein spiritueller Mensch. Ich glaube, dass das Leben geführt ist, und versuche, ein guter Mensch zu sein. Ich meditiere morgens und abends und lese viel über den Sinn des Lebens. Das gibt mir Halt. Ich weiß: Wenn man andere Menschen respektvoll behandelt, bekommt man es zurück. Das ist mir wichtig.

Auch Djokovic hat sich in dieser Richtung geäußert. Ist er ein Vorbild für Sie?

Was Djokovic leistet, ist irre. Er ist mein Jahrgang, ich bin mit den Big Four aufgewachsen. Er ist natürlich ein Vorbild, auf und neben dem Platz.

Was macht Spieler wie Federer, Rafael Nadal und Djokovic aus?

Dass sie immer versuchen, sich zu verbessern, egal wie gut sie schon sind. Das ist der Unterschied. Sie arbeiten noch härter, und besonders Djokovic ist mental brutal stark. Im Kopf ist er einfach der Beste. Er hatte es nie leicht, wurde nie so geliebt. Aber er hat es im Kopf einfach umgedreht, die Fans schrien Roger, Roger, er hörte Nole, Nole. Diese Stärke ist nicht gottgegeben, sondern brutal harte Arbeit.

Bald sind die Big Four Geschichte. Wird sich dadurch das Welttennis ändern?

Ich glaube schon. Eine Generation mit solchen Spielern und Charakteren wird es nie wieder geben. Das sind nicht nur unglaubliche Spieler, sondern auch tolle Menschen, faire Wettkämpfer, alle mit einem irren Gesamtpaket, das die Menschen elektrisiert hat. Vielleicht wird es zukünftig zehn Spieler geben, die Grand Slams gewinnen können, das wäre auch eine tolle Sache. Und in Carlos Alcaraz gibt es den nächsten Superstar.

Und Zverev?

Sascha hat alle Möglichkeiten und genügend Potenzial, um Grand-Slam-Turniere zu gewinnen. Aber ich finde, er müsste sein Spiel variabler gestalten.

Inwiefern?

Vielleicht sollte er mehr Volleys und Netzangriffe trainieren. Um den nächsten Schritt zu gehen, müsste er Neues probieren, gerade jetzt, wo die Jugend nachkommt. Aber das ist Jammern auf höchstem Niveau. Sascha leistet Herausragendes für Tennis-Deutschland.

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