Es dürfte eine heitere Zusammenkunft werden, ein großes Hallo in der Ehrenloge, wenn an diesem Freitag im Nationalstadion von Peking die 24. Olympischen Winterspiele eröffnet werden. An der Spitze der Gästeliste wartet Wladimir Putin auf, "ein alter Freund", wie Xi Jinping, der chinesische Staats- und Parteichef, seinen russischen Gegenpart kürzlich wieder adelte. Flankiert werden beide von einer Runde, die sich wie die Hitliste der Autokraten liest: Kassym-Schomart Tokajew, Kasachstans Präsident, der den Aufstand im eigenen Land kürzlich niederschießen ließ; Staatschefs von Kirgisistan bis Usbekistan und von Ägypten bis Katar; ein Schwung Hochadel, Fürst Albert II. aus Monaco, Großherzog Henri von Luxemburg; aus Europa immerhin noch Polens Präsident Andrzej Duda, die Kollegen aus Serbien und Bosnien-Herzegowina; aber auch António Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, und Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation.
Olympische Winterspiele in Peking:Eine besondere Schande
Lesezeit: 7 min
Die chinesischen Verantwortlichen hoffen, dass alle fleißig die Sportstätten wie hier das Skisprungzentrum würdigen. Die ersten Wortmeldungen, die die Athleten aus der olympischen Blase funken, legen nahe, dass die Saat der Gastgeber aufgehen könnte.
(Foto: Wang Zhao/AFP)Das IOC macht sich seit jeher mit Autokraten gemein - die Winterspiele in Peking zeigen jedoch drastisch, wie weit sich der Sport von seinen Werten entfernt hat. Die chinesische Propaganda könnte dabei aufgehen.
Von Christoph Giesen und Johannes Knuth
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Essen und Trinken
»Es muss nicht alles selbstgemacht sein«
Beziehung
"Die beste Paartherapie ist das Zusammenleben"
Gesundheit
Dieser verdammte Schmerz im Kopf
Psychische Gesundheit
"Mental Load ist unsichtbar, kann aber krank machen"
Elternschaft
Mutterseelengechillt