Olympische Winterspiele:Die Erben des Ikarus

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Schönheit und Schrecken des Alpinsports, gebannt in einem Bild: Hermann Maier rast am 13. Februar 1998 viel zu schnell auf eine Linkskurve zu und wird ausgehoben. (Foto: Carl Yarbrough/Sports Illustrated/Getty)

Der Franzose Jean-Luc Crétier gewann 1998 Gold in der Abfahrt in Japan. Aber die Welt erinnert sich nur an den Sturz von Hermann Maier, der ihn das Leben hätte kosten können. Eine Geschichte über Selbstüberschätzung im Skisport.

Von Thomas Hahn, Hakuba

Der Sessellift nach ganz oben ist geschlossen, deshalb endet die Reise dort, wo die Geschichte des Herminators gar nicht begann. "Downhill-Start 1680 m. The XVIII Olympic Winter Games, Nagano 1998" steht auf der verwitterten Fassade neben der Holzhütte in den Höhen des Skigebiets Happo One von Hakuba in der Präfektur Nagano. Von hier aus hätten die japanischen Organisatoren der Nagano-Spiele damals gerne die besten Abfahrer in die Tiefe geschickt. Aber dem Ski-Weltverband Fis war der Kurs zu kurz. Er wünschte den Start auf 1800 Meter, was nicht ging, weil die Strecke sonst ins Naturschutzgebiet hineingereicht hätte. Es gab einen Kompromiss: Start auf 1765 Metern. Dort oben also, wo die Masten der Seilbahn hinter der verschneiten Bergkuppe im fahlen Sonnenlicht verschwinden.

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