Gianni Infantino hat sich wohl verzockt. Am Montag trommelte der Fifa-Präsident zwar - vor virtuell versammelten 211 Nationalverbänden - erneut für seine Idee, die Fußball-Weltmeisterschaft in Zukunft alle zwei Jahre auszutragen. Als wäre das noch immer das Thema, das den weltgrößten Sport gerade umtreibt. Unerwähnt ließ Infantino dabei, dass eine Art Zweit-WM neben seinem Fifa-Turnier tatsächlich schon konkret in Planung ist: eine erweiterte Nations League. In der sollen sich ab 2024 aber nur die Nationalteams jener zwei Erdteil-Verbände messen, die bisher alle WM-Titel unter sich aufgeteilt haben: Europas Fußball-Union Uefa und der Südamerika-Verband Conmebol. Im März eröffnen beide Verbände ein gemeinsames Büro in London. Schon jetzt diskutiert eine Fachgruppe die Details des neuen Spielformats.
Fußball:Europa und Südamerika planen "neue Weltmeisterschaft"
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Brasilien, Argentinien und Co. sollen ab 2024 in der Nations League der Uefa mitspielen. So wollen die Fußballverbände aus Europa und Südamerika den Plan von Fifa-Präsident Infantino torpedieren, die WM alle zwei Jahre auszutragen.
Von Thomas Kistner, München
Meinung Pläne für Fußball-WM:Färöer drohen Fifa
Der Streit um eine WM alle zwei Jahre hat in dieser Woche einen Höhepunkt erreicht. Weil Europa geschlossen dagegen steht, will Fifa-Präsident Infantino nun den Konsens suchen - nachdem er zuvor die Spaltung forcierte.
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