Nationalmannschaft:Nagelsmann beendet die bleiernen Jahre

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Engagiert an der Seitenlinie: Julian Nagelsmann bei seinem Debüt als Bundestrainer. (Foto: Alex Grimm/Getty Images via AFP)

Der neue Bundestrainer zeigt gleich in seinem ersten Spiel, dass er der Nationalelf helfen kann, ihr wahres Vermögen zu verwirklichen. Dabei hat er daran bis vor Kurzem noch selbst gezweifelt.

Kommentar von Philipp Selldorf

Über James Joyce' "Ulysses" wird erzählt, dass es zum epochemachenden Großwerk der Literatur erhoben wurde, obwohl kein Kritiker das Buch jemals zu Ende gelesen hat. Ein wenig ähnlich ergeht es dem mehrfach prämierten Film "Die bleierne Zeit" von Margarethe von Trotta aus dem Jahr 1981. Dessen künstlerische und sonstige Bedeutung soll hier nicht in Frage gestellt werden, dennoch lässt sich sagen, dass diese Arbeit vor allem durch ihren Titel Maßstäbe gesetzt hat: Die Figur der bleiernen Zeit ist zum sprachlichen Muster für die Beschreibung tonnenschwerer Belastung und erdrückenden Stillstands geworden. So hat sich für die jüngste Phase im Leben der Fußball-Nationalelf der Titel die bleiernen Jahre etabliert, der einerseits einer kaum je da gewesenen Erfolglosigkeit gilt und andererseits mit den Namen Jogi Löw und Hansi Flick verbunden ist.

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Von Philipp Selldorf

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