Internationaler Fußball:Real Madrid ist Meister in Spanien

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Traf zum 4:0-Endstand gegen Espanyol Barcelona: Reals Torjäger Karim Benzema. (Foto: Susana Vera/Reuters)

Die Königlichen gewinnen 4:0 gegen Espanyol Barcelona, in England steht der erste Absteiger fest - und die Frauen des VfL Wolfsburg verpassen in der Champions League eine Sensation.

Real Madrid ist zum 35. Mal spanischer Fußballmeister. Die Königlichen sicherten sich am Samstag durch ein 4:0 (2:0) gegen Espanyol Barcelona schon vier Spieltage vor Saisonende den Titel. Die Verfolger FC Sevilla und FC Barcelona können den Rekordmeister im Endspurt nun auch rechnerisch nicht mehr einholen.

Mit zwei Treffern in der 33. und 43. Minute stellte der Brasilianer Rodrygo schon vor der Pause die Weichen für die Gastgeber. Marco Asensio (55.) und Karim Benzema (81.) machten alles klar. Die Hausherren konnten es sich sogar erlauben, ihre Topstars Benzema und Toni Kroos eine Stunde auf der Bank zu schonen. Für den Deutschen ist es der dritte Meistertitel mit den Madrilenen.

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Real-Trainer Carlo Ancelotti komplettierte damit seine Titelsammlung in den fünf großen europäischen Ligen. Nach Meisterschaften in Italien mit dem AC Mailand, England mit dem FC Chelsea, Frankreich mit Paris Saint-Germain und Deutschland mit dem FC Bayern München gewann der 62-Jährige nun auch Spaniens Liga. Während seiner ersten Amtszeit bei Real Madrid von 2013 bis 2015 war ihm der Meistertitel noch versagt geblieben.

Nächstes Ziel für Real ist der erneute Gewinn der Champions League. Nach dem 3:4 im Halbfinal-Hinspiel bei Manchester City will der Rekordsieger im Rückspiel am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) doch noch den Sprung ins Finale schaffen. Den Meistertitel hatte Ancelotti schon vorab als Zusatz-Motivation bezeichnet. "Wenn wir es schaffen, den Titel am Samstag zu gewinnen, werden wir natürlich feiern", sagte der Italiener. "Ich glaube, das würde uns für das Spiel gegen Manchester City helfen."

Premier League: Liverpool und ManCity siegen - Norwich steigt ab

In der englischen Premier League geht das Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Tabellenführer Manchester City und dem FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp weiter. Am 35. Spieltag setzten sich die Citizens bei Leeds United mit 4:0 (1:0) durch, mit 1:0 (1:0) gewannen zuvor die Reds nur zwei Tage nach der Vertragsverlängerung mit dem deutschen Coach bis 2026 bei Newcastle United. ManCity führt das Klassement mit 83 Punkten und einem Zähler Vorsprung vor Liverpool an. Beide Teams stehen in der kommenden Woche auch vor dem Einzug ins Champions-League-Finale.

Der Spanier Rodri (13.) erzielte per Kopf das Führungstor für ManCity, das mit Nationalspieler Ilkay Gündogan in der Anfangsformation antrat. Der Niederländer Nathan Ake (54.) sowie Brasilianer Gabriel Jesus (78.) und Fernandinho (90.+3) machten alles klar. Den Siegtreffer für das Klopp-Team erzielte der Ex-Leipziger Naby Keita (19.). Leeds-Teammanager Jesse Marsch (früher RB Leipzig) bot Robin Koch in der Start-Elf auf. Der Nationalspieler hatte allerdings Pech, prallte in der 16. Minute mit Aymeric Laporte zusammen. Beide Akteure mussten fünf Minuten behandelt werden, konnten aber weiterspielen.

Als erster Absteiger steht Norwich City nach dem 0:2 (0:1) bei Aston Villa fest. Mit nur 21 Punkten sind die Kanarienvögel Tabellenschlusslicht.

Champions League: Wölfinnen verpassen das Wunder gegen Barcelona

Trotz beherzter Aufholjagd haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg das erhoffte Champions-League-Wunder gegen den FC Barcelona verpasst. Nach dem 1:5 im Camp Nou bezwang der starke Bundesliga-Spitzenreiter den Titelverteidiger im Halbfinal-Rückspiel mit 2:0 (0:0) und stoppte zum versöhnlichen Abschied die 45 Pflichtspiele andauernde Siegesserie des Top-Favoriten.

Torjägerin Tabea Waßmuth (47.) und die Niederländerin Jill Roord (59.) trafen vor 22.057 Fans, die für eine Rekord-Heimkulisse bei den VfL-Frauen sorgten. Die Katalaninnen treffen nun im Finale am 21. Mai in Turin auf Paris St. Germain oder Olympique Lyon (21.00 Uhr/Hinspiel 2:3). Der zweimalige Titelträger Wolfsburg richtet seinen Blick nun auf das mögliche Double. Im Liga-Finish hat der VfL im Zweikampf mit Bayern München derzeit die Nase vorn, im DFB-Pokalfinale am 28. Mai ist der Dauersieger gegen Turbine Potsdam in der Favoritenrolle.

Da keimte nochmals ein wenig Hoffnung auf: Jill Roord (Mitte) trifft zum 2:0 für Wolfsburg gegen Barcelona - für den Finaleinzug reichte der Sieg dennoch nicht. (Foto: Tobias Schwarz/AFP)

Wolfsburg-Coach Tommy Stroot setzte im Vergleich zum Hinspiel auf zusätzliche Offensiv- und Pressingpower durch die schnelle Ewa Pajor. Auf der Gegenseite vertraute Jonatan Giraldez seiner erfolgreichen Startelf der Vorwoche. Und die bekam bei gewohnt viel Ballbesitz deutlich mehr Gegenwehr zu spüren als acht Tage zuvor. Die Gastgeberinnen standen kompakter und ließen auch im Umschaltspiel ihre Qualität aufblitzen. Roords (34.) erste gute Chance aber entschärfte Barca-Keeperin Sandra Panos.

Auf der Gegenseite erwies sich Torhüterin Almuth Schult vor den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erneut als starker Rückhalt gegen die gefürchtete Offensive um Weltfußballerin Alexia Putellas. Im Hinspiel hatte Schult ihr Team mit 16 Paraden vor einem noch schlimmeren Debakel bewahrt. Die zweite Hälfte begann dann geradezu perfekt für den VfL: Nach nur 112 Sekunden traf Waßmuth infolge einer Freistoß-Situation per abgefälschtem Fernschuss. Für die Nationalstürmerin war es bereits der zehnte Treffer im zehnten Champions-League-Spiel.

Nach der Führung feuerten die Heimfans ihre Wölfinnen noch lauter an. Das sonst so coole Barça-Ensemble zeigte sich tatsächlich beeindruckt und kassierte so auch den zweiten Treffer: Roord fasste sich ebenfalls aus der Distanz ein Herz und erwischte Torhüterin Panos auf dem falschen Fuß. In der Schlussphase entwickelte sich dann ein hektischer Schlagabtausch. Wolfsburg witterte seine Chance, doch auch Barcelona investierte wieder mehr und kam ebenfalls zu gefährlichen Abschlüssen.

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