Golfprofi Bernhard Langer:Abschied von Augusta

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Auf der Seniorentour hat er noch einiges vor: Bernhard Langer. (Foto: Reinhold Matay/USA Today Sports via Reuters Con)

Einmal noch will der Golfer Bernhard Langer beim Masters antreten, dann soll Schluss sein - allerdings nicht mit der Karriere: Dazu trägt der 66-Jährige immer noch zu viel Wettbewerbsgeist in sich.

Von Felix Haselsteiner

Es gehört zum Wesen von Bernhard Langer, dass er zum Ende seiner Mitteilung noch einmal etwas klarstellen wollte. "Es wird eine Herausforderung, und üblicherweise verstecke ich mich nicht vor Herausforderungen", sagte der 66-Jährige im Hinblick auf den April, wo er in Augusta beim Masters antreten möchte - zum letzten Mal. Die Herausforderung, sagte Langer, bestehe darin, dass die jungen Spieler deutlich weniger Probleme mit den langen Schlägen hätten als er in seinem Alter. Und dass er spüre, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger werde. Daher soll es nun also ein Abschied werden von dem Ort, an dem Langer bei seinen zwei Siegen in den Jahren 1985 und 1993 die vermutlich bedeutendsten Momente seiner großen Karriere erlebte.

Bis an sein Lebensende genießt man als Masters-Sieger ein Startrecht beim Turnier. Und auch wenn man dieses Recht ausreizen könnte bis zum wirklichen Ende, gibt es in Augusta doch eine Art Gentlemen's Agreement zwischen den verdienten Spielern und dem Chairman, dass man die Zeichen der Zeit erkennt. Für die große Mehrheit der ehemaligen Spieler kommt die Zeit für den letzten Masters-Auftritt in ihren späten 50ern oder den frühen 60ern. Immer dann jedenfalls, bevor es würdelos wird und sich die alte Garde kaum noch zu helfen weiß auf dem immer länger werdenden Platz.

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Langer allerdings war zeit seines Lebens ein Sonderfall, so auch in der Spätphase seiner Karriere. Auf der Seniorentour ist er der erfolgreichste Spieler der Geschichte, und auch beim Masters ist die Sensation nicht lange her: 2020, im Alter von 63 Jahren, wurde er noch einmal 29. in Augusta, vor Spielern wie Tiger Woods und dem Muskelprotz Bryson DeChambeau. Die Weltöffentlichkeit adelte ihn damals als das einzigartige Phänomen und als den harten, zielstrebigen Arbeiter, der Langer ist - und der er auch bleiben wird.

Seine Ankündigung, nur noch einmal beim Masters anzutreten und wohl auch nur noch einmal bei den US Open, fand im Rahmen einer Pressekonferenz zum Start der Seniorentour statt, wo Langer weiterhin spielt und seinen Siegrekord ausbauen möchte. Und auch wenn das Jahr 2024 ein wenig nach dem Beginn einer Abschiedstournee klingt - mitsamt einem Besuch in München zu den BMW International Open im Juni -, wird Langer sich seinen Wettbewerbsgeist erhalten. In Augusta etwa, sagte er, werde es "schwierig, mit den Besten mitzuhalten". Aber nicht, dass es unmöglich sei.

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