Wolfsburg:2:1 in Wolfsburg: Hertha BSC feiert Sieg im Abstiegskampf

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Herthas Trainer Jürgen Klinsmann. (Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild)

Die Volkswagen Arena in Wolfsburg hat für Jürgen Klinsmann ihren Schrecken verloren. Der Trainer von Hertha BSC und seine Berliner gewannen am Samstag mit 2:1...

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Wolfsburg (dpa) - Die Volkswagen Arena in Wolfsburg hat für Jürgen Klinsmann ihren Schrecken verloren. Der Trainer von Hertha BSC und seine Berliner gewannen am Samstag mit 2:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg und setzten sich dadurch wieder von den Abstiegsplätzen der Fußball-Bundesliga ab. Dodi Lukebakio köpfte erst in der 90. Minute das Siegtor für den Hauptstadt-Club, der bis eine Viertelstunde vor Schluss sogar noch mit 0:1 zurückgelegen hatte. Doch die Wolfsburger Führung durch Admir Mehmedi (68.) glich Jordan Torunarigha (74.) nur sechs Minuten später mit einem wuchtigen Kopfball wieder aus.

Das Spiel vor 24 894 Zuschauern war zäh, inspirationslos und lange Zeit arm an Höhepunkten. Aber es endete aus Sicht des früheren Bayern- und Bundestrainers deutlich erfreulicher als seine vorangegangene Dienstreise in die VW-Stadt im April 2009. Damals verlor der FC Bayern unter Klinsmann mit 1:5 in Wolfsburg. Wenig später war der Weltmeister von 1990 seinen Job in München los und der VfL zum ersten und bislang einzigen Mal deutscher Meister.

Am Samstag stellte Klinsmann zwar seine Aufstellung, nicht aber seine Strategie auf den Kopf. Der erkrankte Vladimir Darida, der gesperrte Dedryck Boyata, Mittelstürmer Davie Selke und auch der zuletzt als Kapitän aufgelaufene Marvin Plattenhardt verloren ihren Platz im Team nach dem 0:4 gegen Bayern München. Doch taktisch ging die Hertha das Spiel gegen die zweitschwächste Offensive der Bundesliga genauso sicherheitsorientiert an wie gegen den deutschen Serienmeister.

„Wir befinden uns im Abstiegskampf, müssen uns erst wieder stabilisieren und Vertrauen reinbekommen“, sagte der früher auch in Wolfsburg aktive Berliner Performance Manager Arne Friedrich vor dem Spiel in einem Sky-Interview. Man müsse deshalb vor allem „defensiv gut stehen und offensiv immer wieder Nadelstiche setzen“.

So wartete die Hertha meist mit allen elf Spielern in der eigenen Hälfte auf Wolfsburger Angriffe, die in der ersten Viertelstunde auch wellenartig kamen, aber sehr schnell wieder verpufften. Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte deshalb auch die Hertha. In der 13. Minute stand Marius Wolf nach einer Hereingabe von Lukebakio völlig frei am gegnerischen Fünfmeterraum. Der Ball rutschte dem für Selke aufgebotenen Flügelspieler aber unter der Sohle durch.

Wolfsburg fehlte das Tempo und das Zutrauen, um den Berliner Abwehrriegel ernsthaft ins Schwitzen zu bringen. Erst ein Volleyschuss von Josuha Guilavogui (38.) und ein Distanzschuss von Maximilian Arnold (40.) brachten wieder etwas Gefahr.

In der zweiten Halbzeit erhöhten die Wolfsburger etwas den Druck. Hertha-Torwart Rune Jarstein konnte in der 52. Minute nur mit Mühe eine gute Chance von Renato Steffen vereiteln.

Die „Wölfe“ machten aus ihrer Überlegenheit zu wenig, gegen passive Berliner reichte er aber trotzdem zum 20. Ligator im 19. Spiel. Der fünf Minuten zuvor eingewechselte Mehmedi wollte den Ball eigentlich nur in den Strafraum flanken. Da Wout Weghorst seinen Kopf aber geschickt darunter wegzog, segelte er zur Überraschung aller ins Tor.

Wolfsburg drängte nun auf das zweite Tor und die Hertha schien für kurze Zeit ernüchtert. Die Variante „Eckball Mittelstädt, Kopfball Torunarigha“ brachte sie aber zurück ins Spiel. Lukebakio hatte bereits in der 87. Minute die große Chance zum 2:1. Das gelang dem Belgier dann mit der letzten Möglichkeit dieses Spiels.

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