Fußball:Über 200 Verfahren nach Ausschreitungen bei Bundesligaspiel

Schalker (weiße Shirts) und Frankfurter Fans prügeln sich nach einem Spiel auf der Tribüne. (Foto: David Inderlied/dpa/Archivbild)

Nach Gewaltvorfällen bei einem Fußballspiel zwischen Schalke und Frankfurt hat die Polizei etwa ein Jahr später mehr als 140 Verdächtige identifiziert. Die Beamten suchen nun nach weiteren Personen.

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Gelsenkirchen/Frankfurt (dpa) - Nach Ausschreitungen und körperlichen Auseinandersetzungen im Rahmen eines Fußballspiels zwischen dem FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt sind inzwischen mehr als 200 Verfahren eingeleitet worden. Es sei umfangreiches Videomaterial ausgewertet worden, um Straftaten aufzuklären und Tatverdächtige zu ermitteln, teilte die Polizei am Dienstag mit. „Bisher konnten so insgesamt 212 Verfahren eingeleitet werden, unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.“

Es seien 143 Tatverdächtige identifiziert worden. Die weiteren 69 Personen versucht die Polizei nun mithilfe von im Internet veröffentlichten Fotos festzustellen.

„Auch Fußballspiele sind kein rechtsfreier Raum. Wer offenkundig mit Vorsatz andere Personen angreift und sogar verletzt, muss mit Strafverfolgung rechnen. Wir tun alles, um solche Taten aufzuklären und zur Anzeige zu bringen. Damit haben meine Kolleginnen und Kollegen in der vergangenen Zeit viel Arbeit gehabt, aber ich bin sicher, dass sich die Mühe gelohnt hat“, sagte Gelsenkirchens Polizeipräsident Tim Frommeyer laut Mitteilung.

Nach dem Bundesligaspiel (2:2) zwischen Schalke und Frankfurt im Mai des vergangenen Jahres war es zu Ausschreitungen gekommen, bei denen laut Polizei eine Mitarbeiterin des Deutschen Roten Kreuzes, mehrere Polizisten und mindestens 18 weitere, zumeist unbeteiligte Zuschauerinnen und Zuschauer verletzt wurden. Eine Frau und ein Mann mussten ins Krankenhaus gebracht und dort operiert werden. Im Anschluss hatte die Polizei Gelsenkirchen nach eigenen Angaben eine Ermittlungskommission eingerichtet.

© dpa-infocom, dpa:240423-99-775367/2

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