Fußball - Leipzig:Nagelsmann will Frankfurt müde spielen: Kritik an der NADA

Leipzig (dpa) - Der Gegner ist angeschlagen, der Trainer voller Vorfreude: Julian Nagelsmann fiebert seinem ersten Heimspiel als Trainer von Fußball-Bundesligist RB Leipzig entgegen. Der Eifer geht sogar soweit, dass er den Matchplan für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) bereits am Donnerstag geschmiedet hat - unabhängig vom Europa League-Auftritt der Hessen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Leipzig (dpa) - Der Gegner ist angeschlagen, der Trainer voller Vorfreude: Julian Nagelsmann fiebert seinem ersten Heimspiel als Trainer von Fußball-Bundesligist RB Leipzig entgegen. Der Eifer geht sogar soweit, dass er den Matchplan für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) bereits am Donnerstag geschmiedet hat - unabhängig vom Europa League-Auftritt der Hessen.

Dass Frankfurt bei Racing Straßburg (0:1) hart arbeiten musste und womöglich Substanz gelassen hat, kommt Nagelsmann entgegen. Sein Plan: Frankfurt soll müde gespielt werden. "Es liegt an uns, die Belastung spürbar zu machen. Wenn wir ein harter Gegner sind, der Frankfurt ständig vor Aufgaben stellt, wird die Belastung spürbarer sein, als wenn wir einen Sonntagnachmittagskick daraus machen. Das haben wir nicht vor", sagte Nagelsmann bei der Pressekonferenz am Freitag.

Personell hat der RB-Trainer nahezu die volle Auswahl. Von den Stammspielern wird lediglich Dayot Upamecano noch fehlen. Der Innenverteidiger steht nach überwundenen Knieproblemen zwar wieder im Training, ein Einsatz am Sonntag käme jedoch zu früh. Außerdem wird der kurz vor einem Verkauf stehende Stürmer Jean-Kévin Augustin (Bänderdehnung) nicht im Kader stehen.

Damit Nagelsmann nach dem 4:0-Auftakt bei Union Berlin wirklich nichts auf dem Weg zum ersten Heim-Sieg stoppen kann, bricht er sogar mit Leipziger Tradition. Statt wie bisher auf der rechten Seite, wird die Trainerbank auf der linken Seite der Haupttribüne künftig vom RB-Tross bezogen. Man sei, so Nagelsmann, damit näher an der Fankurve.

Doch es gibt noch einen zweiten Grund: Nagelsmann hat Angst vor einer Sperre. "Man hat das Problem, dass der Linienrichter ständig vor dir steht, du mit ihm zusammen rennst. Jetzt mit der Gelben-Karten-Regelung war das bei Union schon sehr, sehr eng. Da hätte ich ihn zweimal fast weggecheckt. Da wäre ich jetzt schon gar nicht mehr dabei und gesperrt", sagte der 32-Jährige. Ganz so schlimm wäre es noch nicht gekommen, denn erst nach vier Gelben Karten ist ein Trainer gesperrt.

Nagelsmann hatte diese neue Regel bereits in der Vergangenheit kritisiert. Ebenfalls deutliche Worte fand er für das Vorgehen der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) im Fall des Frankfurters Martin Hinteregger. "Das offensive Umgehen der Doping-Agentur finde ich nicht gut, weil dadurch ein Spieler vorverurteilt wird. Es bleibt immer irgendwas hängen, was dem Spieler völlig zu Unrecht angeheftet wird. Solche Dinge sollten öffentlich werden, wenn wirklich etwas war und nicht der ganze Prozess dahin begleitet wird", sagte Nagelsmann.

Die NADA hatte öffentlich bestätigt, Ermittlungen aufgenommen zu haben, nachdem Hinteregger am vergangenen Sonntag im Bundesligaspiel der Eintracht gegen die TSG 1899 Hoffenheim (1:0) nach einem Wadenkrampf eine Tablette eingenommen hatte. Nach Angaben des Vereins habe es sich dabei nicht um ein verbotenes Schmerzmittel, sondern ein Kohlenhydrat-Gel gehandelt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: