Fußball:„Wende“ gesucht: Hoffenheims Pokalspiel als Zusatzchance

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Hoffenheims Trainer Andre Breitenreiter gestikuliert. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Acht Spiele, null Siege: In der Liga läuft es für die TSG und Trainer Breitenreiter ganz schlecht. Das Pokalspiel beim hohen Favoriten RB Leipzig deuten sie im Kraichgau als zusätzliche Chance.

Patrick Reichardt, dpa

Zuzenhausen (dpa/lsw) - Auf dem Papier sieht es für André Breitenreiter gerade wirklich nicht gut aus. In der Bundesliga droht der TSG 1899 Hoffenheim nach acht sieglosen Spielen ganz plötzlich und unerwartet der Abstiegskampf. Im DFB-Pokal könnte am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) bei Titelverteidiger RB Leipzig, der gerade einen richtigen Lauf hat, relativ wahrscheinlich das Aus kommen. Und in Grischa Prömel, Angelo Stiller, Dennis Geiger, Robert Skov, Pavel Kaderabek und Kevin Vogt fehlen dem 49-Jährigen derzeit gleich ein halbes Dutzend Leistungsträger. Kritiker fragen bereits: Die TSG und Breitenreiter, wie lange geht das noch gut?

Der Trainer selbst sieht das ganz anders. Er deutet die prekäre Lage als Chance und bangt nicht um seinen Job. „Es ist für mich eine sehr, sehr spannende Herausforderung. Ehrlich gesagt macht mir das auch besonders Spaß. Aus diesen Situationen lernen wir alle am meisten. Das Wichtigste ist, dass man gerade bleibt und als Trainer vorangeht - ich denke, das lebe ich auch vor“, sagte der Chefcoach am Dienstag bei der Pressekonferenz.

Das Aufeinandertreffen mit den derzeit so starken Leipzigern („Sie rauschen durch die Liga und stehen zurecht da, wo sie sind“) ist eine Art Bonusspiel für die TSG und Breitenreiter. Gelingt ein vollkommen überraschendes Weiterkommen, gäbe das auch einen Schub für die Liga, in der am Samstag (15.30 Uhr/Sky) das wichtige Spiel beim möglichen Abstiegsrivalen VfL Bochum ansteht. 

„Die Mannschaft will die Wende herbeiführen. Wenn dafür ein Pokalspiel notwendig ist, wäre das doch eine schöne Geschichte, wenn uns das gelingt“, sagte Breitenreiter, der ruhig und klar wirkte. Sogar eine Prise Humor leistete sich der vom FC Zürich gekommene Coach, als er antwortete, was für einen Sieg bei den Sachsen nötig sei: „In der Regel müssen wir wohl ein Tor mehr schießen.“ Das wiederum ist der TSG in einem Pflichtspiel schon seit über drei Monaten nicht gelungen - letztmals als Gewinner vom Platz gingen WM-Halbfinalist Andrej Kramaric und Co. im Oktober gegen Schalke, als das Pokal-Achtelfinale erreicht wurde. 

Der erst am Montag verpflichtete Routinier Thomas Delaney könnte angesichts der Ausfälle von Stiller und Geiger im zentralen Mittelfeld direkt für einen Einsatz in Frage kommen. Eine finale Entscheidung wollte Coach Breitenreiter aber erst nach dem Abschlusstraining treffen. 

Von dem 31-Jährigen, im dänischen Nationalteam lange Jahre Stammspieler, soll die TSG aber in den kommenden Wochen profitieren. „Er war nicht umsonst Kapitän bei mehreren Vereinen. Es ist wichtig, dass wir stabile Spieler dazubekommen, die unbelastet sind. Wir freuen uns auf ihn“, sagte Breitenreiter.

© dpa-infocom, dpa:230131-99-422647/4

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