Fußball in der Türkei:Özil fliegt bei Fenerbahce aus dem Kader

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Mesut Özil könnte nun in die USA wechseln - nachdem er auch in Istanbul Probleme hat. (Foto: Murad Sezer/Reuters)

Der Ex-Weltmeister steht in Istanbul vor dem Aus. DFB-Sportgericht wertet abgebrochene Partie in Bochum für Gladbach. Der ungeimpfte Basketballer Irving darf nun doch in New York spielen.

Meldungen im Überblick

Fußball, Türkei: Mesut Özil steht bei Fenerbahce Istanbul vor dem abrupten Aus. Der Weltmeister von 2014 wurde aus dem Kader des türkischen Erstligisten ausgeschlossen, wie der Club am Donnerstag mitteilte. Gleiches gelte für den Teamkollegen Ozan Tufan. Laut der Sportzeitung Fanatik sei die Entscheidung für unbestimmte Zeit getroffen worden. Fenerbahce wollte die Mitteilung auf Nachfrage vorerst nicht kommentieren. Özils Wechsel vom FC Arsenal zu Fenerbahce Anfang 2021 war von den Fans des Spitzenclubs noch euphorisch begrüßt worden. Wenige Monate später wurde bereits Enttäuschung über seine Leistungen laut. Zuletzt hatte Fenerbahce Spekulationen zurückgewiesen, dass Özil wegen nicht gezahlter Gehälter nicht habe spielen wollen. Entsprechende Meldungen hätten "nichts mit der Wahrheit zu tun", so der Klub. Özils Vertrag bei dem Klub läuft noch bis 2024.

Vereinspräsident Ali Koc hatte im November etwa in einem Interview gesagt, Özil müsse sich endlich auf seine Arbeit konzentrieren. "Er muss seine geschäftlichen Angelegenheiten beiseite legen und sich mehr darauf konzentrieren, wie er für Fenerbahce den besten Beitrag leisten und sein Bestes geben kann", sagte Koc. Mehrfach war über Verstimmungen zwischen Özil und Fenerbahce berichtet worden. Zuletzt sei es nach einer Auswechslung zum Streit zwischen dem 33-Jährigen und Trainer Ismail Kartal gekommen, hieß es. Es wird spekuliert, dass Özil einen baldigen Wechsel in die USA anstrebt.

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Bundesliga, Bierbecherwurf: Die am vergangenen Freitag in Bochum beim Stand von 2:0 für Mönchengladbach in der 70. Minute abgebrochene Partie der Bundesliga ist erwartungsgemäß vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit 2:0 Toren und drei Punkte für den fünfmaligen deutschen Meister gewertet worden. Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann war von einem gefüllten Getränkebecher am Hinterkopf getroffen worden. Über Sanktionen für den VfL Bochum wird das DFB-Sportgericht zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Der Unparteiische Benjamin Cortus hatte am vergangenen Freitag die Begegnung zunächst unterbrochen und eine Viertelstunde später offiziell abgebrochen. Die Bochumer Polizei hatte am Montag einen Tatverdächtigen ermittelt und zur Sache verhört. Laut einer gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums hatte sich der 38-jährige Bochumer aber "im Zuge der Vernehmung nicht zur Sache eingelassen". Bochum hatte eine Spielwiederholung gefordert und argumentiert, dass der Straftäter sein Getränk "völlig legal" gekauft und der Verein deshalb kein Verschulden habe.

DFB, Israel: Im Vorfeld des Testspiels gegen Israel (Samstag, 20:45 Uhr) konnte Hansi Flick im Training am Donnerstag auf alle 23 Spieler zurückgreifen. Im Kampf um den Mittelfeldplatz neben Joshua Kimmich, der das Spiel in Sinsheim aufgrund der Geburt seines dritten Kindes verpasst, haben mehrere Spieler Chancen: "Ich versuche dem Trainer zu zeigen, dass ich eine Option bin für den WM-Kader", sagte etwa Julian Weigl im Mannschaftsquartier. Weigl beweist sich aktuell bei Benfica in der portugiesischen Liga. Im DFB-Dress rückt er nun nach fünfjähriger Abstinenz wieder ins Blickfeld: "Natürlich steht man gerne im Fokus", so der Defensivmann.

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Der Hoffenheimer David Raum, dessen Einsatz in Sinsheim ein Heimspiel wäre, fügte an: "Es wird etwas Besonderes gegen meinen Teamkollegen Mounas Dabbur". In Anbetracht seines möglichen vierten Länderspieleinsatzes hoffe er auf eine Berücksichtigung. Flick wird derweil sein achtes Länderspiel an der Seitenlinie bestreiten, die bisherigen sieben hat er allesamt gewonnen. Verzichten muss der Bundestrainer gegen den Weltranglisten-77. auf Karim Adeyemi (Muskelverletzung) sowie Robin Koch (Corona-positiv). Zudem musste Serge Gnabry das Spielerhotel aufgrund leichter grippaler Symptome verlassen.

Basketball, NBA: Die Impflicht für Profisportler in New York City soll noch am Donnerstag fallen. Damit könnte Basketballer Kyrie Irving am Sonntag zum ersten Mal in dieser Saison in einem Heimspiel für die Brookyln Nets auflaufen. Der NBA-Champion von 2016 hat als Impfgegner bislang auf die Corona-Spritze verzichtet. US-Medien wie The Athletic und ESPN berichten unabhängig, dass Bürgermeister Eric Adams die Vorschrift kippen werde. Damit könnten auch die ungeimpften Spieler in Reihen der New York Yankees und New York Mets beim verschobenen Auftakt der Major League Baseball (MLB) im April zu Hause auflaufen.

Die Nets können Irving gut gebrauchen, derzeit ist das Team im Osten nur Achter, die direkte Qualifikation für das Play-off-Achtelfinale ist in Gefahr. Der 30-Jährige, der derzeit nur auswärts spielen darf, steht bei einem Saisonschnitt von 27,7 Punkten. Wegen seiner Verweigerung der Corona-Impfung hatte Irving zu Saisonbeginn im Kader des Klubs gefehlt. Später hatten ihn die Nets als "Teilzeitkraft" zurückgeholt, Anfang Januar gab er sein Debüt. Zuletzt war Brooklyn mit einer Geldstrafe über 50.000 US-Dollar belegt worden, weil sich Irving beim Heimspiel gegen die New York Knicks in der Kabine aufgehalten hatte. Als Zuschauer durfte er (ohne Maske) in der ersten Reihe sitzen, spielen aber nicht.

Fußball, Champions League: Bundesliga-Tabellenführer VfL Wolfsburg hat in der Champions League der Fußballerinnen den Grundstein für den Sprung ins Halbfinale gelegt. Im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal kassierte der zweimalige Gewinner der Königsklasse am Mittwoch erst in der 89. Minute das Tor zum Endstand von 1:1 (1:0). Tabea Waßmuth (19.) nutzte per Kopf im Emirates Stadium die erste Wolfsburger Torchance, anschließend zogen sich die Gäste zurück. Arsenal wurde stetig besser und hatte kurz nach der Pause mehrere Großchancen, der VfL von Trainer Tommy Stroot hielt mit Kampf und Leidenschaft dagegen.

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Waßmuth und die frühere Arsenal-Spielerin Jill Roord trafen unmittelbar nacheinander den Pfosten (61.). Der Ausgleich gelang schließlich Carlotte Wubben-Moy. Das Rückspiel wird am 31. März (18.45 Uhr/DAZN) in der Wolfsburger VW-Arena ausgetragen, in der sonst das Männer-Team des VfL spielt. Am Dienstag hatten die deutschen Meisterinnen von Bayern München ihr Hinspiel gegen Paris St. Germain in der Allianz Arena 1:2 verloren. Juventus Turin bezwang Olympique Lyon am Mittwoch 2:1 (0:1).

Formel 1, Corona: Sebastian Vettel droht wegen seiner Corona-Infektion auch das zweite Saisonrennen der Formel 1 zu verpassen. Der 34-Jährige habe auch am Donnerstag keinen negativen Test für die Reise nach Saudi-Arabien vorlegen können, teilte sein Team Aston Martin mit. Daher verschob der Rennstall die Entscheidung über einen Einsatz des viermaligen Weltmeisters beim Grand Prix am Wochenende auf den Freitag. Sollte Vettel wie schon beim Saisonauftakt in Bahrain ausfallen, würde er erneut von seinem Landsmann Nico Hülkenberg vertreten werden.

Der Rheinländer ist bereits nach Dschidda gereist und könnte am Freitag bei den Trainingseinheiten erneut im Auto sitzen. Vettel war in der Vorwoche positiv auf das Virus getestet worden und hatte sich in seiner Schweizer Wahlheimat in Quarantäne begeben. Für den Heppenheimer ist es ein denkbar schlechter Start in seine zweite Saison bei dem britischen Privatteam. Im neuen Rennjahr mit stark verändertem Regelwerk und komplett neuen Autos wollte der Ex-Champion wieder Anschluss an die Spitze gewinnen, nachdem die Vorsaison weitgehend ernüchternd verlaufen war.

Bundesliga, Bierbecherwurf: Der VfL Bochum fordert nach dem Becherwurf-Skandal in der Bundesliga-Begegnung gegen Borussia Mönchengladbach ein Wiederholungsspiel. Das sagte VfL-Anwalt Horst Kletke am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die "Bild" über die Forderung des Aufsteigers berichtet. "Der Straftäter hat völlig legal sein Getränk gekauft und der Verein dadurch kein Verschulden an der Straftat. Deshalb muss das Spiel wiederholt werden. Das steht in Paragraf 18, im vierten Punkt der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB", sagte Kletke.

Dort heißt es: "Wird ein Bundesspiel ohne Verschulden beider Mannschaften vorzeitig abgebrochen, so ist es an demselben Ort zu wiederholen." Ein Bochumer Verschulden läge laut Kletke nur vor, wenn der Täter den Becher ins Fußball-Stadion geschmuggelt hätte und die VfL-Sicherheitsleute ihn übersehen hätten. Laut einer gemeinsamen Mitteilung der Polizei und der Staatsanwaltschaft vom Dienstag gibt es einen Tatverdächtigen. Es handele sich um einen 38-Jährigen aus Bochum. Das Spiel gegen Gladbach war am Freitagabend beim Stand von 2:0 für die Gäste in der zweiten Hälfte abgebrochen worden, nachdem Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann von einem Getränkebecher getroffen worden war.

Basketball, NBA: Maximilian Kleber hat das deutsche Duell mit Nationalmannschaftskollege Dennis Schröder für sich entschieden. Zum 110:91-Sieg seiner Dallas Mavericks gegen die Houston Rockets steuerte Kleber sechs Punkte, neun Rebounds und zwei Assists bei. Schröder kam für die Rockets auf elf Punkte (ein Assist). Dallas liegt mit nun 45 Siegen bei 28 Niederlagen als Fünfter in der Western Conference weiter auf Play-off-Kurs. Schröder und Houston haben als Tabellenletzter im Westen schon keine Chance mehr auf den Einzug in die Post-Season.

Daniel Theis hat mit den Boston Celtics den fünften Sieg in Folge geholt. Die Celtics setzten sich gegen Utah Jazz überlegen mit 125:97 durch und sind mit Platz vier in der Eastern Conference ebenfalls auf Play-off-Kurs. Theis steuerte elf Punkte, drei Rebounds und einen Assist zu dem Erfolg der Bostoner bei. Die Brüder Franz und Moritz Wagner haben dagegen mit der Orlando Magic nach zuletzt zwei Siegen nacheinander wieder eine Niederlage einstecken müssen. Trotz der 15 Punkte von Franz Wagner und weiterer 13 von Moritz Wagner unterlag Orlando bei Oklahoma City Thunder mit 102:118. Auch die Magic sind als Tabellenletzter im Osten bereits raus dem Play-off-Rennen.

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