Grassau:Top-Zugang Zieler will zurück ins Nationalteam

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Grassau (dpa/lsw) - Fußball-Weltmeister Ron-Robert Zieler spricht mit unaufgeregter Stimme, weiß aber genau, was er will. Der Top-Zugang strebt bei seinem neuen Verein VfB Stuttgart nicht nur die Rolle als Nummer eins an, er will über einen Stammplatz beim Aufsteiger auch den Weg zurück ins Nationalteam von Bundestrainer Joachim Löw finden. "Das Thema ist für mich noch nicht abgehakt - warum auch?", sagte Zieler im bayrischen Grassau, um dann aber doch zu betonen: "Jetzt muss ich erst mal wieder Schritt für Schritt schauen."

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Grassau (dpa/lsw) - Fußball-Weltmeister Ron-Robert Zieler spricht mit unaufgeregter Stimme, weiß aber genau, was er will. Der Top-Zugang strebt bei seinem neuen Verein VfB Stuttgart nicht nur die Rolle als Nummer eins an, er will über einen Stammplatz beim Aufsteiger auch den Weg zurück ins Nationalteam von Bundestrainer Joachim Löw finden. „Das Thema ist für mich noch nicht abgehakt - warum auch?“, sagte Zieler im bayrischen Grassau, um dann aber doch zu betonen: „Jetzt muss ich erst mal wieder Schritt für Schritt schauen.“

Und das heißt: regelmäßig spielen. Zwei Tage nach seiner Unterschrift unter einen Dreijahresvertrag bei den Schwaben machte Zieler klar, dass in Stuttgart die Zeit als Reservist auf der Bank nach einem schwierigen Jahr in der Premier League vorbei sein soll.

„Ich bin gekommen, um hier zu spielen. Das ist ganz klar mein Anspruch“, sagte der 28-Jährige, der vor drei Jahren als Ersatzkeeper in Brasilien den WM-Titel feierte. Vieles spricht in der Tat dafür, dass der Ex-Profi von Leicester City Mitch Langerak verdrängt, auch wenn Zieler selbst von einem „fairen Konkurrenzkampf“ spricht. Und auch Sportvorstand Jan Schindelmeiser sagt, es sei noch nichts entschieden.

Nach der lockeren Regenerationseinheit im Trainingslager am Donnerstagvormittag und einer Extraschicht für die Torhüter nahm Zieler neben Schindelmeiser Platz und stellte sich geduldig vor. „Ihr könnt mich einfach Ron nennen“, sagte der Top-Transfer des schwäbischen Erstligisten. Seine Eltern seien sich wohl nicht einig gewesen, ob sie ihn Ron oder Robert nennen sollen.

Im jungen VfB-Kader soll der frühere Hannoveraner mit seiner Routine hervorstechen. Und der zuletzt nicht immer überzeugenden Defensive einen sicheren Rückhalt geben. Er wisse, dass das eigene Tor in der 1. Liga besser geschützt werden müsse und eine größere Qualität an Angreifern die VfB-Abwehr beschäftigen werde, hatte Schindelmeiser zuletzt betont. „Wir sind uns sehr wohl darüber bewusst, dass wir Anker in der Mannschaft benötigen. Stabilisatoren, die der Mannschaft Halt in den entscheidenden Situation geben“, sagte Schindelmeiser jetzt. „Wir haben mit Ron einen Spieler, der die Rolle ausüben kann.“

Nach einer Saison in der Premier League als zweiter Torwart hinter dem Dänen Kasper Schmeichel hatte Zieler auf seinen Wechsel gedrängt. Er hatte sich nach eigenen Worten früh für den VfB entschieden und „hartnäckig“ bei den Verantwortlichen des englischen Überraschungsmeisters von 2016 vorgesprochen.

Ganz glücklich war er in Leicester nicht, für das Nationalteam war er aus dem Fokus geraten. Seine Geduld war dann gefragt, die Gespräche zwischen den beiden Clubs zogen sich. „Wir hätten das viel früher hinbekommen können, aber dann hätten wir zwei bis drei Millionen Euro mehr investieren müssen“, sagte Schindelmeiser offen. „Ron hat immer gesagt: Ich gehe nirgend woanders hin. Wenn Ron nicht ab und an beim Sportdirektor im Büro gesessen hätte, wäre der Wechsel vielleicht noch gescheitert.“ Der 53-Jährige arbeitet nun noch daran, dass Verstärkung für die Defensive nach Stuttgart kommt.

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